Die AOK-Gemeinschaft stellt die Weichen für die Fortsetzung der erfolgreichen Arzneimittelrabattverträge. Am Dienstag (23. Dezember) hat die für die bundesweiten Verträge federführende AOK Baden-Württemberg die Zuschläge für die XIV. Tranche auf den Weg gebracht. „Für 103 von 116 ausgeschriebenen Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen können wir mit 29 Pharmaunternehmen Versorgungsverträge unter Dach und Fach bringen“, zeigte sich Vorstandschef Dr. Christopher Hermann am Dienstag in Stuttgart zufrieden. Aus Sicht Hermanns gibt es zu den Rabattverträgen als Instrument der Ausgabensteuerung keine Alternative: „Die Krankenkassen haben in den ersten drei Quartalen dieses Jahres knapp zehn Prozent mehr für Arzneimittel ausgeben müssen als im gleichen Zeitraum 2013. Ohne die Arzneimittelrabattverträge wäre das Plus deutlich höher ausgefallen.“ Mit Blick auf den vom Bundeskabinett am 17. Dezember verabschiedeten Entwurf für ein Versorgungsstärkungsgesetz äußerte sich Hermann zudem besorgt, dass die Ärzte künftig weniger austauschbare Arzneimittel verordnen könnten: „Die geplante Reform der Wirtschaftlichkeitsprüfungen darf nicht dazu führen, dass Vorgaben und Anreize zum Verordnen von ausgeschriebenen Arzneimitteln beschädigt werden.“ Die neuen AOK-Verträge treten am 1. Juni 2015 in Kraft und lösen überwiegend die Vereinbarungen der Tranchen X und XI ab. Das AOK-Umsatzvolumen der jetzt bezuschlagten Präparate lag zuletzt bei rund 2,0 Milliarden Euro. Zu den besonders umsatzstarken Produkten der Tranche gehören die Antidepressiva Escitalopram und Sertralin, der Blutdrucksenker Bisoprolol, das Schmerzmittel Ibuprofen, Simvastatin gegen erhöhte Blutfettwerte sowie der Magensäurehemmer Omeprazol. Für 15 Wirkstoffe/-kombinationen der neuen Tranche hat die AOK die Zuschläge im Drei-Partner-Modell erteilt. Dazu zählen u.a. die Blutdrucksenker Amlodipin und Losartan, der Magensäurehemmer Omeprazol, der Blutfettsenker Simvastatin oder das Neuroleptikum Risperidon. Für die Wirkstoffe/-kombinationen Acetazolamid, Atenolol+Nifedipin, Cefixim, Entacapon, Eprosartan, Hydrocortison, Mitomycin Octreotid, Sultamicillin und Tranylcypromin ging bei der Ausschreibung kein oder kein zuschlagsfähiges Angebot ein. Aktuell hat die AOK-Gemeinschaft 259 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von mehr als fünf Milliarden Euro unter Vertrag. Die laufenden Verträge der Tranchen X bis XIII decken rund zwei Drittel des Generikamarktes ab. Durch die bundesweiten Rabattverträge konnte die AOK-Gemeinschaft seit 2007 bei gleichbleibend hoher Versorgungsqualität mehr als 3,6 Milliarden Euro bei den Ausgaben für Arzneimittel einsparen. Pressemitteilung der AOK Bayern
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