Ich bin ja nicht häufig krank, ich meine so richtig krank. Durch regelmäßigen Sport und gesunde Ernährung – als Vegetarier stehe ich auf Gemüse in allen Facetten – tropft höchstens mal bei dem Hamburger Schietwedder die Nase. Aber dann traf es mich doch: Hashimoto-Thyreoiditis. „Ist nicht so schlimm, regelmäßig ne Tablette und für Sie ändert sich nichts“, lautet die medizinische Fachmeinung. Das klingt zwar nicht dramatisch, beruhigt mich aber überhaupt nicht. Also setze ich mich mit einer Tasse Kaffee bewaffnet an meinen Laptop und befrage das allwissende Internet. 228.000 Treffer spuckt die Suchmaschine aus. Das ist schon ziemlich einschüchternd. Ich wage es dennoch und fange oben an:
Gleich die erste Website eine Enttäuschung, die letzte Aktualisierung war am Sonntag, 12. April 2009. Aber ich habe ja noch eine Menge Auswahl, also schau ich mir einen der nächsten Treffer an und verstehe nichts. „Die Bildung von mikrosomalen Antikörpern gegen die Schilddrüsen-Peroxidase (Anti-TPO, MAK) und von Antikörpern gegen Thyreoglobulin (Tg-AK) findet in einer Nebenreaktion statt.“ Hä? Mit dieser Information kann vielleicht ein gelernter Mediziner etwas anfangen, ich als Laie verstehe überhaupt nichts. So geht’s weiter. In der Zwischenzeit wird mein Kaffee kalt und irgendwann habe ich keine Lust mehr. Ich frage mich, warum ich nicht einfach ein Lexikon aus dem Schrank nehme, einmal nachlese und gut ist‘s. Ach ja, das Buch ist noch von meiner Oma aus den späten Neunzigern des vergangenen Jahrtausends. Die Informationen also möglicherweise nicht mehr so ganz taufrisch.
Internet als Informationsquelle ganz vorne
Bei der Suche zu Gesundheitsthemen wird das Internet beliebter. Oftmals sind die gefundenen Auskünfte, wie in meinem Fall auch, jedoch von zweifelhafter Qualität. Websites mit uralten „neuesten Erkenntnissen“, fehlenden Quellenangaben oder fragwürdigen Anbieterkennungen im Impressum sind keine Seltenheit.
Doch es geht auch anders: Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen, besagt ein chinesisches Sprichwort. Dass gerade die Windmühlen so wichtig sind, haben viele Inhaber von Praxishomepages und Gesundheitsportalen erkannt und setzen auf verlässliche und qualitativ hochwertige Internetauftritte. Zugegeben, das kostet Zeit und manchmal auch Geld. Denn erfolgreiche Websites brauchen regelmäßige Pflege. Doch der Aufwand zahlt sich aus: So merken etwa die Google-Suchroboter, dass die „Website lebt“ und hieven sie im Ranking immer weiter nach oben.
Re-Zertifizierung: Gütesiegel immer aktuell
Wie Internetseiten können auch Gütesiegel veralten. Welche Aussagekraft hat es denn noch zwei, fünf oder zehn Jahre, nachdem es vergeben wurde? Wenig! Umso schöner zu sehen, dass auch immer mehr Website-Betreiber, die eine Zertifizierung bei uns in Auftrag geben, diese im nächsten Jahr wiederholen. Im vergangenen Jahr waren 70 Prozent unserer Aufträge Beauftragungen zur Re-Zertifizierung. Eine erfreuliche Tendenz, denn im Jahr zuvor waren es lediglich 32 Prozent. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Anders als bei einem Buch können und sollen Websites ständig fortgeschrieben und aktualisiert werden. Da kann die Internetseite morgen schon anders aussehen als gestern. Als Beispiel sei hier ein Arzt genannt, dessen Homepage sich gerade in der dritten Re-Zertifizierung befindet. Nach dem ersten Gutachten hat er seine ganze Website auf den Kopf gestellt und zahlreiche Anregungen der Prüfer umgesetzt. Für seinen neuen Internetauftritt erntete er viel Lob – und auch neue Patienten, wie er uns erfreut mitteilte. So macht das auch den Gutachtern Spaß.
Gütesiegel als Qualitätsbeweis
In seinem Tatendrang schießt manch ein Website-Betreiber ein wenig über das Ziel hinaus. Hier heben unsere Gutachter den warnenden Zeigefinger und weisen auf die zahlreichen rechtlichen Vorgaben hin, die eine gesundheitsbezogene Website erfüllen muss. Es kommt ja nicht oft vor, dass Rahmenbedingungen gelockert werden. Umso erfreulicher, wenn beispielsweise das Heilmittelwerbegesetz den Ärzten nun mehr Handlungsspielraum für die Werbung auf der Homepage einräumt. Dennoch kann ein kritischer Blick von Experten nicht schaden. Wenngleich beispielsweise die vor der Novelle generell verbotenen Vorher-Nachher-Bilder nunmehr grundsätzlich erlaubt sind, lässt der Passus „die in missbräuchlicher, abstoßender oder irreführender Weise verwendet werden“ Spielraum für Auslegungen zu. So müssten unsere Gutachter eben solche Bilder bei einem Schönheitschirurgen bemängeln.
Gütesiegel wie unser „Geprüfte Homepage“-Siegel dienen als Qualitätsbeweis und sorgen für ein Vertrauensplus bei den Lesern. Durch das Zertifikat können Ratsuchende leichter erkennen, wo sie sich im Internet verlässlich, sicher und vertrauenswürdig informieren können. So bin ich am Ende bei meiner Suche auch fündig geworden.
Unsere Verantwortung als Stiftung Gesundheit ist es also auch weiterhin, Mauern einzureißen und Windmühlen zu verbreiten – mit dem Wunsch nach verlässlichen Gesundheitsinformationen als Antrieb.