Frau um die 50 in der Apotheke: „Ich hatte letzte Woche Augentropfen auf Rezept, könnten Sie mal nachschauen? Ich brauche sie alle noch einmal.“
Ich schaue im Computer in ihrem Patientendossier nach. Das Rezept wurde vor etwa 10 Tagen eingelöst. Sie hatte 3 Sorten Augentropfen auf dem Rezept: Antiallergische, künstliche Tränen und Antibiotika-Augentropfen.
Pharmama: „Das ist nur ein Dauerrezept für die befeuchtenden Augentropfen. Weshalb brauchen Sie die anderen nochmals?“
Es könnte ja sein, dass sie immer noch Beschwerden hat und eine weiterführung der Therapie angesagt ist.
Frau (unbeeindruckt): „Die Antibiotika und die Antiallergischen finde ich nicht mehr.“
… Hmmm?
Pharmama: „Also, die befeuchtenden sind kein Problem, da haben sie ein Dauerrezept, die Antiallergischen kann ich als Ausnahme einmalig auf dem Rezept wiederholen, wenn sie die länger brauchen. Aber die Antibiotika sind Liste A, die darf ich nicht wiederholen. Außerdem… Das ist jetzt 10 Tage her … Brauchen Sie die wirklich noch?“
Frau: „Die habe ich bisher noch gar nicht angewendet.“
Ich schaue sie mir an. Sie sieht nicht nach akuter Augeninfektion aus. Und selbst wenn … für das sollte sie zum Arzt.
Pharmama: „Ah. Nun, dann macht es auch nichts, wenn das noch einen Tag länger geht, bis der Arzt ein neues Rp ausstellt. Bitte besorgen Sie dafür ein neues Rezept vom Arzt.“
Wie „lässig“ manche Leute mit ihren Medikamenten umgehen, werde ich nie verstehen. Dass ihr die befeuchtenden Augentropfen ausgegangen sind … okay – Einzeldosen sind nicht haltbar, wenn sie offen sind. Allerdings könnte sie selbst da noch welche haben – das sind 20er Packungen Aber bei den anderen beiden … habe ich bei ihr einfach das Gefühl, es kümmert sie nur insofern, als sie nochmals eine Packung zuhause haben will. Nur für den Fall. “Zahlt” da ja auch die Krankenkasse.
Lies: Hamstern.
Es kam dann auch kein neues Rezept für sie. War wohl doch nicht „so“ wichtig.
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