Man trifft sie regelmäßig in den einschlägigen Foren, Kommentatoren von Beiträgen, die diese als Plattform nutzen, um eigene Angebote zu platzieren: die Beitrags-Egel. Die Auswahl der Beiträge, an die sich die Egel andocken, erfolgt häufig gar nicht nach sachlichen Kriterien, im Gegenteil: Beitrag und Angebot haben meist nur eine minimale Schnittmenge, aber das stört nicht, […]
Related Posts
Pharma-Außendienst: Anwendungs-Downsizing führt ins Abseits
“Bitte alle notwendigen Kontrollen erwähnen, nicht den Arzt selbst Nebenwirkungen und Kontrollen herausfinden lassen, wenn ein Präparat besprochen wird!” lautet die Kritik eines Mediziners aus einer Regionalen Kundenzufriedenheitsanalyse (RKA) an der Arbeit des Außendienst-Mitarbeiters, der ihn betreut. Der Pharma-Berater hatte eine Argumentation gewählt, die das vorgestellte Präparat als einfach anwendbar und in der Kontrolle unkompliziert […]
Das Distant Closeness-Phänomen im Pharma-Vertrieb
Spurensuche in Interviews Ein Baustein des Projektes „Pharma Sales Talk Insights“ sind Tiefeninterviews mit Außendienstmitarbeitern zum gegenwärtigen Bedingungsrahmen ihrer Arbeit und zu ihren Einschätzungen über die zukünftige Entwicklung ihres Tätigkeitsfeldes. Hierbei konnte durch Vergleiche mit Gesprächen, die vor zwei Jahren geführt wurden, festgestellt werden, dass die Auftrittshäufigkeit des Distant Closeness-Phänomens deutlich zugenommen hat. Es charakterisiert […]
Spitzenpreise für Medikamente in Deutschland
Cornelia Yzer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), meint die deutschen Arzneimittelpreise lägen im europäischen Mittelfeld. Dabei bedient sie sich der Konkurrenz aus dem Lager der Generikaanbieter, denn die 200 meistverordneten Wirkstoffen, bei denen Deutschland auf gleicher Höhe mit den skandinavischen Ländern – und weit unter Belgien oder Irland – rangieren würde, sind zu einem grossen Teil patentfreie Wirkstoffe. Durch Festpreise und Rabattverträge sind Generika in Deutschland preiswerter als in den meisten anderen europäischen Ländern. Im September 2009 gaben die deutschen Apotheken bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln in 62 von 100 Fällen Generika an Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab.
Bei den patentgeschützten Medikamenten, deren Hersteller der VFA vertritt, ist Deutschland dagegen in Europa Höchstpreisland, das legt auch ein Bericht des britischen Gesundheitsministeriums nahe. Im direkten Vergleich der Herstellerabgabepreise für die 150 meistverordneten Originalpräparate (“branded drugs”) hat Deutschland 42% höherer Preise als Grossbritannien. Das ist mit Ausnahme der USA (152%) der höchste Wert aller analysierten Länder.
Bei solchen Betrachtungen ist nur der direkte Vergleich mit einem Referenzland sinnvoll, da nicht alle Wirkstoffe und Dosierungen in allen Ländern auf dem Markt sind. Ein gemeinsamer Vergleich würde die Datenbasis verkleinern und verzerren. Der Kurs des britischen Pfunds war 2008 gegenüber dem Euro schwach – ein Grund für die niedrigen Preise auf der Insel. Jedoch auch in der Betrachtung des mittleren Wechselkurses der letzten 5 Jahre sind in Deutschland die Herstellerabgabepreise um 19% höher als im Vereinigten Königreich – und damit spitzenmässig teuer gegenüber den dortigen Preisen.
Bei solchen Betrachtungen wird gerne auf Länder wie die Schweiz verwiesen, es wird halt immer jemand gesucht, der noch schlimmer ist. Zum einen ist die Schweiz ein erheblich kleinerer Markt und zum anderen ziehen die schweizer Behörden England, Deutschland, Dänemark und die Niederlande als Vergleich heran. Daher ist selbst die Schweiz kein Hochpreisland mehr. Gemäss Angaben des Bundesamt für Gesundheit sind 75% der neuen Arzneimittel in der Schweiz billiger als in den europäischen Vergleichsländern
Deutschland bestimmt zum Teil die Preise in anderen Ländern mit. Das bestätigt Cornelia Yzer:
Des Preisniveaus hierzulande bedienen sich selbstverständlich auch Arzneimittelhersteller, die in Deutschland weder produzieren, noch forschen. Die anderen Länder würden gerne woanders hinschauen. Jedoch wird ihr Blick von den Pharmakonzernen bei Preisverhandlungen mit Krankenkassen und Behörden mit dem Hinweis auf die hohen Preise auf dem weltweit drittgrössten Markt für Arzneimittel zwangsweise auf Deutschland gelenkt.