Einer meiner Kindheitshelden hörte auf den schönen Namen Dimetrodon, was soviel wie „der mit den zwei unterschiedlich großen Zähnen“ heißt. Nicht, dass ich das als Kind schon wusste. Es war eigentlich auch egal. Mich faszinierte an dem Wesen etwas anderes. Zum einen, dass es ausgestorben ist. Und das schon sehr, sehr lange. Schon weit vor den Dinosauriern verschwand es von der Erde (obwohl mir das als Kind auch noch nicht ganz klar war, ich hielt ihn nämlich für einen Dinosaurier. Das er keiner war, lernte ich erst später).
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Die Aristokratentöchter
Die Schwester legte das Telefon auf zog ein langes Gesicht und sagte dann zu mir: „Das Labor hat gerade angerufen. Herr Kaiser hat MRSA UND Chlostridien.“
Na super, dachte ich mir und wir verwandelten Herrn Kaiser Zimmer in ein tolles Isolationszimmer, mit „ACHTUNG“ Schild vorn dran und großem Vorrat an Schutzkitteln, Handschuhen und Mundschutz davor.
Kurze Zeit später kündigte man mir die, nennen wir es mal aristokratischen Töchter von Herrn Kaiser an und dass ich sie mit den Details der Krankheitsentwicklung beglücken solle.
Die aristokratischen Töchter hatten lange, blonde Haare, welche sie in edlen Knoten an den Hinterkopf wanden, geschmackvoll aufeinander abgestimmte Businesskleidung und Handtaschen, deren Designer ich nicht kann aber das lag an mir und ich bin sicher sie waren sehr exklusiv (also beide: die Handtaschen und die Designer). Außerdem redeten sie französisch, wenn man nicht hinschaute. Die Töchter. Glaube ich. Vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet.
Naja ich hatte dann erst keine Zeit, weil ich ein Langzeit-EKG auswerten sollte. Die Schwester gab den Töchtern also eine Einführung in Isolationszimmer und Schutzausrüstung anziehen blabla Arzt käme auch bald.
Das Langzeit-EKG war so toll, dass ich kurzfristig überlegte ob hier ein Undercover-Alien einen perfekten 24-Stunden-Sinusrhythmus simulierte. Auf jeden Fall gab es dann nicht viel auszuwerten und kurz später stellte ich mich vor Herrn Kaisers Zimmer und warf mir in das Set aus Mundschutz, Handschuhen und zu großem Kittel über (Sterntaler. Ich fühle mich mit diesem Kittel immer wie das Sterntalerkind.) So. Dann wanderte ich rein und es war nur eine Tochter da, die beschwerte sich aber gleich, dass die Bettwäsche des Vaters heute nicht gewechselt wurde und das Nachttischen nicht täglich abgewischt!! Das wäre hygienisch ja nicht vertretbar!
Ich schaute sie etwas fassungslos an und meinte dann, dass sie sich doch bitte sofort einen Mundschutz, Handschuhe und einen dieser Super-Sterntalerkittel anziehen solle. Das wäre hygienisch nämlich auch nicht vertretbar, wenn sie mir hier Chlostridien und MRSA gleichzeitig über die restliche Station verbreiten würde!
Wir haben uns dann nicht mehr so gut verstanden für den restlichen Aufenthalt, die Aristokratentöchter und ich. Unterschiedliche Hygieneprioritäten.
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Die Geschichtsschreibung ist voll von Fragen der Art “Was wäre gewesen, wenn …?” Wenn dieses oder jene Ereignis nicht stattgefunden hätte? Wenn dieser oder jene Unfall nicht so glimpflich verlaufen wäre?