Wer Monsterdoc kennt, weiss, dass es zu jedem Artikel (Warum sollte man Arzt werden?) einen Gegenartikel geben muss. So auch hier. Gestern erklärte ich, warum man unbedingt Mediziner sein sollte. Heute kommt genau das Gegenteil. Raus damit.
- Das Medizinstudium ist langatmig und sehr theoretisch. Mittlerweile kommt man nur noch mit einem 1.0er Abitur rein.
- Im Studium haben wir im Gegensatz zu Studenten anderer Fachrichtungen kaum Zeit. Daher werden wir Mediziner auch belächelt, weil wir ja die ganze Zeit nur am “Lernen” sind.
- Es gibt Ärztemangel. Und daran wird sich die nächsten Jahre wohl nichts ändern. Aber wer weiss das schon. Vielleicht wird das Zauberwort “Ärzteschwemme” bald wieder aktuell sein.
- Wer darf schon unfrisiert, fahl und mit leerem Gesichtsausdruck zur Arbeit erscheinen? Richtig, ein Stationsarzt nach dem Nachtdienst. Aber wer will schon so aussehen?
- Ärzte geniessen immer noch ein hohes gesellschaftliches Ansehen. Dieses wird aber gerade gesundheitspolitisch grundlegend geändert. (Guckt mal beim Landarsch vorbei)
- Bei Rot über die Ampel hupen, Autos einparken und wichtig tun? Richtig, das können Notärzte prima. Doch was soll das eigentlich bringen?
- Wenns mal beziehungstechnisch nicht mehr so gut läuft, kann man sich immer auf einen harten Nachtdienst berufen. Daher sind Mediziner oftmals auch in dieser Richtung unfähig (5 Gründe sich nicht in einen Arzt zu verlieben).
- Da man ja selbst Arzt ist, kann man sich oft medizinisch selbst behandeln. Und genau das ist das Problem.
- Ein Arzt ist “immer” im Dienst. Bei unliebsamen Treffen oder Familienfeiern hat man daher stets gute Ausreden. Abhängen in der Klinik oder Praxis ist aber eigentlich keine tolle Alternative.
- Menschen zu helfen und zu heilen erfüllt. Doch Medizin betreiben Ärzte nur noch selten. Bürokratie und gesundheitsunpolitisches Spardenken stürzen alle in tiefe Sinnkrisen.
So, das war nun also die Gegendarstellung. Jetzt lest bitte noch einmal den anderen Artikel und behaltet Euch das dortige Schlusswort im Kopf, denn das denke ich trotz allem weiterhin.
Bild: burger von stu spivack auf flickr.com, unter einer Creative Commons-Lizenz
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