Mehrfachabhängigkeit

Mehrfachabhängigkeit tritt mit ziemlicher Sicherheit in allen Gruppierungen auf,die in irgendeiner Form Substanzmissbrauch betreiben.Diese Entwicklung konnte ich in meiner eigenen Biografie immer wieder erleben.

Zudem spielen unterschiedliche Muster des Gebrauchs von persönlichkeitsverändernden Substanzen zwischen den Geschlechtern eine große Rolle.Hier sind besonders auch drogenabhängige Frauen und Mädchen betroffen,die ansteigend polytoxikoman werden und alkohol und vor allen Dingen aber auch medikamentenabhängig werden.Mit der Medikamentenabhängigkeit und dem sog.Beikonsum stellt sich das noch immer zentralste Suchtthema von Frauen,wobei verschiedene Suchtformen,wie Essstörungen,starkes Rauchen und gleichzeitige Alkoholabhängigkeit diese Sucht begleiten.

In der Altersgruppe der 18-59 – jährigen Frauen zeigen ca. 720.000 einen missbräuchlichen Alkoholkonsum und ca. 450.000 müssen als alkoholabhängig angesehen werden.30-45.000 Frauen sind von illegalen Drogen abhängig oder treiben in erheblichem Maß Missbrauch damit.In ihrem Essverhalten zeigen sich 11-30% der Bevölkerung gestört.Das entspricht einer Zahl von 8 Mio. Menschen.Davon sind 95% Frauen und Mädchen.Männer zeigen sich davon offenbar nur sehr wenig betroffen.1.125.000 Frauen konsumieren Arzneimittel in problematischer und riskanter Weise bzw.sind von Medikamenten abhängig.8 Mio. Frauen in Deutschland rauchen ,wovon 5 bis 6 Mio.als nikotinabhängig bewertet werden müssen.

Dabei ist gerade das Rauchen als sehr besorgniserregend einzuschätzen.In der Gruppe der Mädchen und jungen Frauen (14-27 Jahre) gibt es in Deutschland die höchsten Zuwachsraten.Diese Entwicklung hat sicherlich mannigfaltige Gründe,doch wird von Fachleuten die Fehleinschätzung von Emanzipation im Sinne von Abgrenzung zum anderen Geschlecht,den Eltern und zu gesellschaftlichen Werten in den verschiedenen Kontexten als einer der Hauptgründe angesehen.

Bedenklich ist hierbei das Ergebnis einer dänischen Langzeitstudie zu sehen,welche das Rauchen für Frauen weitaus gefährlicher als für Männer beschreibt.

Für Frauen birgt schon der Konsum von 3-5 Zigaretten täglich ein doppelt so großes risiko als für Männer,bei denen eine kritische Marke erst bei der doppelten Menge erreicht ist.Zudem wird als Ergebnis der Zunahme beim Tabakmissbrauch von Frauen,die im Zeitraum von 2004 – 2009 um 60% gestiegene Häufigkeit von Lungenkrebs als Hauptursache angesehen.Illegale Drogen spielen bei den Polysüchtigen eine große Rolle,zudem fallen Sie durch die höchsten Anteile an Essstörungen und veränderten Kaufverhaltens auf.

Daraus resultiert im Zusammenhang mit der Problemstellung der zunehmenden Mehrfachabhängigkeit die Forderung nach einer besseren Förderung suchtspezifischer Angebote für Frauen.

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