„Gesund leben mit Diabetes“ – unter diesem Motto steht die aktuelle, dreijährige Kampagne der Internationalen Diabetes Foundation (IDF). Nicht nur am heutigen Weltdiabetestag verdient dieser Vorstoß unsere Aufmerksamkeit. Denn das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil zu stärken und die Gesundheit zukünftiger Generationen zu schützen, ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Gesundheit ist kein Zufallsprodukt, sondern in hohem Maße beeinflussbar. Unsere Lebensweise kann gesundheitliche Risiken bannen und unser körperliches wie seelisches Wohlbefinden lange erhalten.
„Wohlstandserkrankungen“: Allianz aus Übergewicht und Bewegungsarmut
Das Rezept für ein gesundes Leben scheint simpel: Sich reichlich bewegen und gesund ernähren hält fit. Doch mit der Umsetzung dieser Empfehlungen im Alltag tun wir uns häufig schwer. Das Angebot an Fertiggerichten verführt uns gerade im hektischen Arbeitsalltag zur „schnellen Küche“. Dabei verlieren wir aber leicht den Überblick darüber, was wir täglich tatsächlich essen. Und dass der Körper jedes Zuviel speichert, liegt in seiner Natur: Die Fettreserven sicherten dem Menschen das Überleben zwischen Ernte- oder Jagdperioden. Hier und heute kennen wir „schlechte Zeiten“ kaum noch und auch die Notwendigkeit, uns zu bewegen, gehört für viele von uns nicht mehr zum Lebensalltag.
Langfristig bleibt dies nicht folgenlos: Laut aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts sind inzwischen zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig und etwa 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung leiden an einem so genannten metabolischen Syndrom. Das Zusammentreffen von bauchbetontem Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechsel- und Blutzuckerregulationsstörung bedeutet für die Betroffenen eine fünffach höhere Wahrscheinlichkeit, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Auch Herzinfarkt oder Schlaganfall werden deutlich wahrscheinlicher.
Was der Apfeltyp uns antut
Dass es entscheidend für unsere Gesundheit ist, wo sich die überflüssigen Kilos anlagern, weiß man spätestens seit den 80er Jahren. Die bauchbetonte Apfelform wurde mit einem erhöhten Herzkreislaufrisiko in Zusammenhang gebracht, während die hüft- und oberschenkelbetonte Birnenform als weniger gefährlich eingestuft wurde. Tatsächlich ist das Fettgewebe im Bauchraum nicht nur Energiespeicher. Es produziert zahlreiche Botenstoffe und Hormone, die sowohl im Bauchraum wie auch im ganzen Körper wirken und direkt Einfluss auf Blutdruck, Zucker- und Fetthaushalt, aber auch auf das Immunsystem und die Blutgerinnung nehmen und selbst Depressionen auslösen können. Bauchfett zu reduzieren ist daher das oberste – da ursachenbekämpfende – Therapieziel, wenn es darum geht, Herz-Kreislauf-Risiken einzudämmen und lebensstilbedingten Erkrankungen vorzubeugen. Wer mit Ausdauerbewegung abnimmt, reduziert besonders gut den Bauchfettanteil. Verschiedene Studien zeigen, dass es sich bereits positiv auf sämtliche Symptome des metabolischen Syndroms auswirkt und die Gefahr für Diabetes und Herzkreiskauferkrankungen deutlich verringert, wenn man nur 5 bis 10 Prozent des Ausgangsgewichts abnimmt.
ABC-Programm: mit Selbstkontrolle und telemetrischer Begleitung zum Erfolg
Viele setzen beim Abnehmen auf schnellen Erfolg und teilweise fragwürdige Diäten – mit dem Ergebnis, dass sie zwar kurzfristig Gewicht verlieren, aber am Ende wieder mehr wiegen als zuvor: der berüchtigte JoJo-Effekt. Letztlich hilft nur, sich dauerhaft eine andere Essweise und einen bewegten Lebensstil anzugewöhnen. Doch sich von bequemen, aber ungesunden Gewohnheiten zu verabschieden, fällt meist schwer. Die Erfahrung zeigt, dass das Wissen um die positiven Effekte eines gesünderen Lebensstils und die Notwendigkeit einer Gewichtsreduktion allein nicht ausreichen. Deshalb bietet das ABC-Programm („Active Body Control“), mehr als bloße Informationsvermittlung und gute Tipps. Das innovative Abnehmprogramm, das an der Uniklinik Magdeburg entwickelt wurde, setzt auf die Selbstkontrolle des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens inklusive einer fachkundigen Beratung und engmaschigen telemedizinischen Begleitung. Damit ist das ABC-Programm keine weitere neue Diät-Sensation, sondern ein seriöses medizinisches Konzept, das in wissenschaftlichen Studien seine Wirksamkeit bewiesen hat.
Wissenschaftlich belegt: Weniger Gewicht – weniger Medikamente!
Mehrere hundert Teilnehmer haben mit Hilfe des ABC-Programms inzwischen nicht nur erheblich und dauerhaft Übergewicht abgebaut (im Schnitt etwa 13 kg in 6-12 Monaten), sondern auch ihren Blutdruck, Blutfette und Zuckerstoffwechsel normalisiert. Typ-2-Diabetiker konnten neben der Gewichtsnormalisierung auch ihren Langzeitblutzuckerwertes HbA1c deutlich verbessern. Ebenso konnte die antidiabetische Medikation einschließlich Insulin reduziert oder sogar abgesetzt werden (Luley et al. 2011, http://www.fitheuteundmorgen.de/wissenschaftlich-erwiesen/). Auch beim metabolischen Syndrom half das Programm, und bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch setzte mit erfolgreicher Gewichtsreduktion in einem Drittel der Fälle die ersehnte Schwangerschaft ein.
Wie das ABC-Programm konkret abläuft
In einer einmaligen 2-stündigen Schulung erklärt ein zertifizierter Arzt zu Beginn den Teilnehmern, was eine gesunde, ausgewogene Kost nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bedeutet. Die Teilnehmer lernen an praktischen Einkaufsbeispielen, Lebensmittel mit niedrigerem Energiegehalt – also geringerer Kalorienanzahl – zu identifizieren und auszuwählen. Komplexe Kohlenhydrate mit so genanntem niedrigem glykämischen Index, wie sie in Gemüse vorkommen, werden zum Sattessen empfohlen, „schnelle“ Zucker, die Heißhungerattacken nach sich ziehen, dagegen vermieden.
Vor allem aber bringt das ABC-Programm mehr Bewegung ins Leben: Hinter „Active Body Control“ verbirgt sich dabei kein schweißtreibendes Sportprogramm, das oft abschreckend wirkt und bei erheblichem Übergewicht ohnehin unrealistisch wäre. Der Teilnehmer wird stattdessen durch einen einfach zu bedienenden kleinen Sensor motiviert, jede Möglichkeit der Alltagsbewegung zu nutzen. Der Aipermotion 500 wird den ganzen Tag am Gürtel, Hosen- oder Rockbund getragen. Er registriert, wie viel man sich bewegt und errechnet daraus sowie aus den eingegebenen Ernährungsdaten die tägliche Energiebilanz. Das Gerät zeigt so mit einem Blick, ob noch eine Runde um den Block gefragt oder ein kleiner Snack erlaubt ist. Einmal pro Woche werden alle Werte über den Computer telemetrisch, also über eine gesicherte Internetverbindung, an den persönlichen Betreuer übermittelt. Dieser erstellt für den Teilnehmer einen wöchentlichen Feedback-Brief, der die individuelle Gewichtskurve, eine Bewertung der bisherigen Erfolge sowie motivierende Empfehlungen für die kommende Woche enthält.
Was das ABC-Programm so erfolgreich macht
Mit regelmäßiger Motivation läuft’s besser – das ist die wichtigste Erkenntnis aus den wissenschaftlichen Untersuchungen zum ABC-Programm. Vor allem die engmaschigen individualisierten Rückmeldungen und die grafische Darstellungen von Fortschritten verbessern den Erfolg von Lebensstiländerungen, das Durchhaltevermögen und die Zufriedenheit der Teilnehmer maßgeblich. ABC-Teilnehmer nehmen auch deutlich erfolgreicher ab als in anderen vergleichbaren Studien – allein durch mehr Alltagsbewegung und eine bewusstere Ernährung, ohne Mahlzeitenersatz mit Formula-Produkten. Die Teilnahme am ABC-Programm ist zudem leicht im Alltag zu bewerkstelligen: Durch die telemetrische Unterstützung können die üblichen Gruppensitzungen entfallen, die gerade für Berufstätige oder Personen in ländlichen Regionen oft nur schwer wahrzunehmen sind. Erfolgsentscheidend ist, dass der Teilnehmer sein Wunschgewicht nicht im Alleingang anpeilen muss, sondern eine fachkundige Unterstützung und Motivation erhält.
„Fit heute und morgen“ – das ABC-Programm von 4sigma
Inzwischen führen bundesweit zahlreiche Ärzte oder Ernährungsberater das ABC-Programm durch – allerdings noch mit weißen Flecken auf der Landkarte und wenig Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung. Auch 4sigma ist inzwischen zertifizierter Anbieter: Nach den positiven Erfahrungen mit dem ABC-Programm in einer eigenen Studie mit der Universitätsklinik Magdeburg hat das Unternehmen diese Form der telemedizinischen Gesundheitsprävention in ihr Produktportfolio aufgenommen – mit dem Ziel, das Programm in Zukunft auch flächendeckend anbieten zu können. Im Rahmen der Begleitung setzt 4sigma ausschließlich eigene speziell geschulte und zertifizierte Ärzte ein. Das neue Programm steht unter dem Motto „Fit heute und morgen“, denn es unterstützt Teilnehmer nicht nur dabei, erfolgreich Gewicht abzubauen, sondern auch, damit verbundene Risiken einzudämmen und sich die eigene Gesundheit langfristig zu erhalten.
Über das neue Gesundheitsprogramm „Fit heute und morgen“ informiert 4sigma im Internet unter www.fitheuteundmorgen.de.
Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit meiner Kollegin Janine Lipowsky entstanden. Sie ist Biologin, medizinische Fachredakteurin und Lektorin. Bei der 4sigma GmbH ist sie seit 2007 unter anderem für die Publikation von Patientenratgebern und Fachartikeln zuständig.