Pflege in Deutschland ist gefährlich geworden – für Patienten und Pflegebedürftige wie für Pflegekräfte. So drastisch fassen die Autoren des DBfK die Ergebnisse einer Erhebung zusammen, während der von Oktober 2008 bis Frühjahr 2009 bundesweit Pflegekräften zu ihrem beruflichen Alltag befragt wurden. Abgefragt wurden u. a. Aspekte der Personalausstattung, behindernde Faktoren in der täglichen Arbeitssituation und Einschätzungen der Zukunft der Pflegeberufe. Insgesamt beteiligten sich 3287 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Krankenhäusern, Pflegeheimen und der ambulanten Pflege, und lieferten vielfach neben den Daten auch anekdotische Schilderungen ihres Pflegealltags. Der ausführliche Abschlussbericht ist jetzt veröffentlicht und steht als Download auf der Homepage des DBfK zur Verfügung. (Zi)
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Bilanz 2014: Eine halbe Milliarde Euro Dividende an TK-Mitglieder ausgeschüttet
Der Verwaltungsrat der Techniker Krankenkasse (TK) hat auf seiner Sommersitzung die Jahresrechnung 2014 abgenommen und dem Vorstand Entlastung erteilt. Die Ausgaben beliefen sich im vergangenen Jahr auf knapp 21,7 Milliarden Euro. Dem standen Einnahmen von rund 21,1 Milliarden Euro gegenüber. Als Ergebnis wird ein geplantes Minus von etwa 517 Millionen Euro ausgewiesen, das zurückgeht auf die Dividendenauszahlung an TK-Mitglieder in Höhe von 538 Millionen Euro. Eine detaillierte Übersicht der Einnahmen und Ausgaben gibt der heute veröffentlichte Geschäftsbericht. Zuvor hatte ein externer Wirtschaftsprüfer die TK-Bilanz unter die Lupe genommen und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Rekordwert bei Leistungsausgaben Die Leistungsausgaben erreichten 2014 erneut einen Rekordwert. Knapp 20 Milliarden Euro hat die TK für die gesundheitliche Versorgung ihrer Versicherten aufgewendet – etwa zwei Milliarden Euro mehr als 2013. Das entspricht einem Zuwachs von 5,9 Prozent je Versicherten. Der kostenträchtigste Ausgabenanstieg (5,5 Prozent je Versicherten) ist bei Versorgung in Krankenhäusern zu beobachten, in die mehr als sechs Milliarden Euro flossen. Der Kliniksektor macht demnach mit über 30 Prozent den größten Block der Leistungsausgaben aus. Für die Behandlung bei niedergelassenen Ärzten überwies die TK knapp vier Milliarden Euro und damit 4,4 Prozent je Versicherten mehr als im Vorjahr. Dieser Kostenblock macht 20 Prozent der gesamten Leistungsausgaben aus. Bei den Arzneimitteln machte sich die gesetzlich verordnete Senkung des Herstellerrabatts deutlich bemerkbar: Die Pro-Kopf-Zuwachsrate belief sich auf 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit fast 3,4 Milliarden Euro entfielen knapp 17 Prozent der gesamten Leistungsausgaben auf Medikamente. Der Fiskus kassiert dabei mit: Würde für Arzneimittel der ermäßigte statt des vollen Mehrwertsteuersatzes erhoben – wie bei Schnittblumen oder Tierfutter – wäre auf diesem Weg nicht eine halbe Milliarde Euro an den Staat geflossen, sondern „nur“ 200 Millionen Euro. TK ist effizient arbeitendes Unternehmen Mit 120 Euro je Versicherten lagen die Verwaltungskosten der TK auch 2014 deutlich unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung (142 Euro). Rekordwachstum bei Mitgliedern und Versicherten Die TK verzeichnet erneut einen Rekord in der Mitglieder- und Versichertenentwicklung: Um 402.000 Mitglieder und insgesamt 474.000 Versicherte ist sie im Jahr 2014 gewachsen. Das entspricht einer Steigerung von 6,4 beziehungsweise 5,5 Prozent. Pflegeversicherung: Zwei Drittel für den Ausgleichsfonds Die Pflegeversicherung verzeichnete Einnahmen von rund 3,4 Milliarden Euro und Leistungsausgaben von rund einer Milliarde Euro. Größter Ausgabenposten waren erneut die Überweisungen an den gesetzlichen Ausgleichsfonds in Höhe von rund 2,3 Milliarden Euro. So wurden mit zwei Dritteln der Beitragseinnahmen andere Pflegekassen unterstützt. Die TK-Pflegeversicherung ist eine eigenständige Organisation mit separater Jahres-rechnung unter dem Dach der TK. Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse
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Deutscher Apothekertag: Patientennahe Gesundheitsversorgung muss Vorrang vor europäischem Binnenmarktprinzip haben
Die Europäische Kommission und das Europäische Parlament sollen die Eigenverantwortung der Mitgliedstaaten für ihre jeweilige Gesundheitsversorgung gemäß Artikel 168 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) beachten. Mit diesem Beschluss sprach sich die Hauptversammlung des Deutschen Apothekertages dafür aus, den Subsidiaritätsgrundsatz in der EU zu stärken. Die Bundesregierung wird deshalb aufgefordert, eine unzulässige Einflussnahme der EU auf die Souveränität der Mitgliedstaaten im Gesundheitsbereich abzuwehren. In der Begründung heißt es, dass die Subsidiarität nicht unter dem Deckmantel des Binnenmarkts erodieren darf. Die Rolle der EU muss in diesem Bereich darauf beschränkt bleiben, die Politik der Mitgliedstaaten zu ergänzen, ihre Zusammenarbeit zu fördern und ihre Tätigkeit – falls erforderlich – zu unterstützen. Hintergrund für diesen Beschluss ist die sog. „Transparenzinitiative“ der Europäischen Kommission: Mit dem derzeit in Brüssel diskutierten „Dienstleistungspaket“ könnten Rahmenbedingungen für Heilberufe wie Apotheker europaweit verschärft werden, die den deutschen Gesetzgeber zwingen würden, sich einer „Verhältnismäßigkeitsprüfung“ beim Erlassen neuer nationaler Berufsreglementierungen zu unterziehen. Dem Beschluss vorausgehend war eine Diskussion im Rahmen des Themenforums „Europa und die Gesundheitspolitik: Was war, was ist, was wird?“. „Ich bin nicht europaskeptisch, aber hier und da kommissionskritisch“, sagte Prof. Klaus Rennert, Präsident des Bundesverwaltungsgerichts: „Jede nationale Regulierung ist der Kommission ein Dorn im Auge.“ Problematisch sei, dass nunmehr vor allem der Europäische Gerichtshof das Binnenmarktprinzip in einem neoliberalen Stil vorantreibe, so Rennert. Rolf-Dieter Krause, langjähriger Fernsehkorrespondent in Brüssel, wagte einen Ausblick: Die Zukunft der EU sei maßgeblich vom deutsch-französischen Tandem abhängig. Der Apothekerschaft riet Krause, bei der politischen Arbeit in Brüssel herauszustellen, welches öffentliche Interesse jeweils bestehe. „Europa muss ein Europa der Menschen sein – ob man das nun Subsidiarität nennt oder nicht“, fasste Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die Podiumsdiskussion des europapolitischen Themenforums zusammen. Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. – Bundesapothekerkammer – Deutscher Apothekerverband e. V.
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#zukon15: Politik, Gesundheitswesen und Digitalszene diskutieren über Gesundheit in der digitalen Welt
Telemedizin, Netzsprechstunde, Gesundheitsapps, Fitnesstracker – das Gesundheitswesen verändert sich rasant. Die Digitalisierung beeinflusst zwar alle Lebensbereiche, beim besonders sensiblen Thema Gesundheit geht es jedoch nicht nur um das technisch Machbare, sondern auch um Ethik, Wirtschaftlichkeit und Verbraucherschutz. Auf Einladung der Techniker Krankenkasse (TK) diskutieren kurz vor der internationalen Funkausstellung (IFA) in der Hauptstadt über 300 Experten aus Politik, Gesundheitswesen und digitaler Szene darüber, wie die digitale Gesellschaft gesund gestaltet werden kann. Den Anfang machte der Staatssekretär des Bundesgesundheitsministeriums Lutz Stroppe. Er wies in seiner Rede darauf hin, dass die Teilhabe am technologischen Fortschritt in der Medizin eine Gemeinschaftsaufgabe aller Partner im Gesundheitswesen sei. „Neue Technologien können uns helfen, unser gutes Gesundheitssystem noch besser zu machen. Sie tragen dazu bei, die demographischen Herausforderungen erfolgreicher anzugehen und eine flächendeckende medizinische Versorgung auf hohem Niveau dauerhaft sicherzustellen. Das setzt aber die Bereitschaft voraus, sich konsequent mit den Möglichkeiten neuer Technologien auseinanderzusetzen. Unser Ziel ist es, dass Patientinnen und Patienten, aber auch Ärztinnen und Ärzte vom medizinischen Fortschritt profitieren, und zwar unabhängig von ihrem Wohnort. Mit dem E-Health-Gesetz haben wir daher die notwendigen Rahmenbedingungen gesetzt, um den Aufbau einer sicheren Telematikinfrastruktur endlich zu ermöglichen und Telemedizin in die Regelversorgung aufzunehmen.“ Gastgeber und TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas über die Veranstaltung: „Mit dem Kongress möchten wir ein Forum bieten, um das Gesundheits-wesen und die digitale Szene zusammenzubringen, um gemeinsam zu diskutieren, wie wir die digitale Gesellschaft gesund gestalten können. Es ist zwar schwer in die Zukunft zu blicken – schließlich ging man auch mal davon aus, dass sich Telefon und Internet nicht durchsetzen werden – wir wollen es heute aber trotzdem versuchen.“ In fünf jeweils 90-minütigen Panels geht es um die Zukunft von Gesundheitsför-derung und medizinischer Versorgung in der digitalen Welt. Die 30 Referenten widmen sich, moderiert von Jeannine Michaelsen und Jens de Buhr unter anderem folgenden Fragen: Sorgen Politik und Krankenkassen für gläserne Patien-ten oder erledigen die Menschen dies mit digitaler Selbstvermessung und sozia-len Netzwerken selbst? Was ist gesunder Medienkonsum? Wo fängt der Spaß an, wo hört er auf und ab wann wird es krank? Wie nutzen wir Telemedizin sinnvoll? Welche Auswirkungen hat das Netz der Dinge auf unser Ernährungs- und Bewegungsverhalten? „Wir wünschen uns, dass nicht nur wir, sondern auch alle Teilnehmer heute Abend viele Eindrücke und Ideen mitnehmen, wie wir das Gesundheitswesen und die digitale Szene enger zusammenbringen können, um für ein patientenorientiertes, leistungsfähiges und bezahlbares Gesundheitswesen zu sorgen,“ so der TK-Chef. Der Kongress läuft heute noch bis 18 Uhr im Kongresszentrum Axica (Pariser Platz 3, 10117 Berlin). Informationen zum Programm gibt es auf der Internetseitewww.tk.de/zukunftskongress. Pressemitteilung der techniker Krankenkasse
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