ein sehr lesenswerter artikel aus der zeit vom juli ist mir letztens erst in die finger gekommen: „das therapierte kind.“ aber, wer hat schon immer die zeit die zeit zu lesen, im focus steht der focus und der spiegel im spiegel. blabala. ? es geht ums kind, um die sorgen der eltern, ihr kind wohlweislich zu fördern, nichts zu verpassen, übers vergleichen und zumüllen mit freizeitaktivitätsstress. über aktuelle forderungen ans kind und anachronistische vorstellungen des funktionierens. über das überbehütetseins und das übertherapieren.
schöne erkenntnisse:
„bildungsangst […] klingt nicht nach vorwurf, sondern nach mitleid.“
oder „eine erhellende sozialstudie […] eltern zu beobachten, die […] einschreiten, sobald sich zwei kinder um eine schaufel oder einen eimer zanken. […] eine andere gelegenheit zur sozialstudie bietet sich morgens vor dem schultor: eltern, die für ihre kinder die tasche tragen.“
„der gedanke, dass ihr kind etwas nicht kann, ist für die meisten eltern heute tabu. umso attraktiver sind alle therapien, die nahelegen, dass man etwas reparieren kann – am kind wird herumgeschraubt wie an einem kaputten auto. eine krankheitsdiagnose zu bekommen kann ungemein entlastend sein, weil sie bedeutet, dass die eltern am kind etwas ändern können – und an sich selbst nichts ändern müssen.“
viel spass bei der lektüre.