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IV-Revision 6b: Entscheide des Nationalrates vom 12.12.12 [akt.]
Der Nationalrat hat über die IV-Revision 6b entschieden. Er will
- das stufenlose System einführen.
- wie bisher ab 70% Behinderungsgrad eine volle IV-Rente auszahlen.
- das neue stufenlose System für alle (bisherige und neu) IV-Rentner einführen.
- IV-Rentnerinnen und -Rentnern die Taggelder während Eingliederungsmassnahmen nicht kürzen.
- keine Kürzung der Kinderrenten.
Die Entscheide waren knapp.
Der Druck der Behindertenorganisationen sei zudem heftig gewesen, mit Hunderten von personalisierten Briefen und E-Mails. Tagesanzeiger
Die Aktion war erfolgreich!
Berset ist wie Cassis überzeugt, dass bei einer Reduktion der Kinderrente das Risiko gross gewesen wäre, dass an der Urne der gesamte zweite Teil der 6. IV-Revision bachab geht – also auch das nicht sehr umstrittene stufenlose Rentenystem.
Erfreulicherweise zeigen die Entscheide des Nationalrates in die richtige Richtung.
Die Entscheide sind noch nicht definitiv. Das Geschäft geht zurück an den Ständerat.
- Nationalrat: Arbeit soll sich für IV-Bezüger lohnen, Tagesanzeiger, 12. Dez. 2012
- Wichtiger Sieg für Alain Berset, Tagesanzeiger, 12. Dez. 2012
- Nationalrat will nicht sparen: Invalidenversicherung, Neue Zürcher Zeitung, 12. Dez. 2012
- Weniger sparen bei der Invalidenversicherung, Echo der Zeit, 12. Dez. 2012
- Meldung der MS-Gesellschaft: IV-Revision 6b – Sparmassnahmen im Nationalrat abgelehnt. Neu!
Der Nationalrat Christian Lohr ist selbst behindert. Er ist ein Contergan (Thalidomid) Opfer. Das Schlaf- und Beruhigungsmittel wurde von Grünenthal hergestellt.
Offenlegung
Ich habe Multiple Sklerose. Ich bin (noch) nicht behindert.
Corporates lernen von Start-ups und umgekehrt
Know-how-Transfer auf dem 13. GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS: „Die Schnellen schlagen künftig die Langsamen‘, heißt es. Deshalb machen Große jetzt auf klein“, stellt Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz Lohmann fest. Auf jeden Fall gebe es viele Formen der Annäherung zwischen Corporates und Start-ups. Gerade in … Read more →
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Frage (Update 11)
Bin ich der einzige, der die gestrige ARD-Dokumentation über die von der bösen Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhinderte rosafarbene Vitamin-B12-Salbe namens “Regividerm”, die Neurodermitis zu “heilen” in der Lage ist, spontan für einen aberwitzigen PR-Stunt erster Güte hält?
Hier der Link zur Sendung.
Die Süddeutsche Zeitung glaubt die Geschichte.
Fefe, unumstrittener Experte für Verschwörungen jeglicher Art, glaubt sie auch.
Die Home-Page des Herstellers: www.regividerm.de
Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können!
Update: Mehr über die Hintergründe gibt es in einem gut 5 Jahre alten Artikel der Boocompany.
Update 2: Vielleicht fehlt ja dem Autor auch ein wenig Abstand zu seiner Geschichte:
Update 3: Martens’ Rezeptbuch zur Doku erreicht Platz 5 der Amazon-Bestsellerliste.
Update 4, 14:30: Platz 3. Herta Müller ist gepackt. Da geht noch was.
Update 5, 17:45: Wer das Rezeptbuch noch nicht bestellt hat, kann sich auch gleich die fertig zusammengerührte Wundersalbe holen. Das ging ja dann doch erstaunlich fix, wenn man das resignierte Gejammer im Film noch vor Augen hat.
Update 6. 18:05: Die Süddeutsche Zeitung bringt einen weiteren Artikel und hat noch nicht Lunte gerochen:
So lange wird er jedenfalls nicht mehr auf Regividerm warten müssen, dem Mann kann geholfen werden. Siehe Update 5.
Update 7: Ich habe ja schon so manche Markteinführung von fragwürdigen Medikamenten und Medizinprodukten verfolgt. Aber diese Geschichte hier hätte man nicht besser inszenieren können. Allein das Timing ist schon ein Meisterstück.
Update 8: Meine absolute Lieblingsstelle im Film ist übrigens ein Zitat von Professor Peter Altmeyer, einem der verantwortlichen Wissenschaftler der beiden bislang bekanntgewordenen Regividerm-Studien (bei ca. 11:25):
Update 9: Hier hat sich jemand die beiden rosabedingt unverblindeten Studien genauer angesehen und ist nicht überzeugt.
Update 10: Die Süddeutsche Zeitung freut sich jetzt in ihrem dritten ahnungslosen Artikel mit uns, dass Regividerm überraschenderweise doch nicht erst in 14 Jahren zu haben sein wird.
TV wirkt.
Update 11: In einem hektisch nachgeschobenen vierten Artikel beginnt die Süddeutsche Zeitung jetzt, mit kräftigen Schlägen zurückzurudern. Aber sie glauben immer noch, dass die Studien verblindet gewesen seien:
Nein. Denn wir wissen ja:
Und:
Hätte mich ehrlich gesagt auch überrascht.