IMPP-Fragen: Aus dem Leben gegriffen

Es gibt vermutlich nichts und niemanden, der in einem Medizinstudentenleben so verflucht wird wie das IMPP, das Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen. An den IMPP-Fragen kommt keiner vorbei, mit diesen Fragen verbringen Medizinstudenten Stunden, Tage und Monate ihres Medizinerlebens. Und an diesen Fragen scheitern zwischen 13 und 28% in der 1. Ärztlichen Prüfung(*) und 2,5 bis 8,6% in der 2. Ärztlichen Prüfung(*).

Schimpfen auf das IMPP ist wie Dampf ablassen aus dem Druckkochtopf – ein prima Ventil für all den Ärger, den Stress und den Frust, der sich in den einsamen Lernstunden am PC oder über den Büchern der Schwarzen Reihe angesammelt hat. Was im Übrigen durchaus nützlich ist, haben Forscher in einem anderen Zusammenhang herausgefunden! Wer flucht, empfindet weniger Schmerz :-)
Neue Forschungsergebnisse: Fluchen hilft Schmerz zu ertragen (RP ONLINE, 11.07.2009)

Besonders gerne schimpft der geplagte Medizinstudent (und das schon seit mehr als 20 Jahren) über die Spitzfindigkeit mancher IMPP-Fragen. Doch oh Wunder! So manche vermeintlich völlig an den Haaren herbeigezogene Frage entpuppt sich später als praxistauglich! Oder trägt zumindest dazu bei, dass man mitreden kann. Dazu habe ich gleich zwei aktuelle Beispiele:

Der Kleine Assistenzarzt freut sich, dass er sein Wissen über das Wallenbergsyndrom jetzt tatsächlich anwenden kann – nachdem er sich bei der Vorbereitung auf das Hammerexamen (oder 2. ÄP) von den MC-Fragen übel malträtiert fühlte.

Und ich bin vor Kurzem über eine Meldung in der Stuttgarter Zeitung gestolpert: Das Nervengift lauert in der Fensterfuge. Hintergrund: Im Wendlinger Robert-Bosch-Gymnasium ist zu viel PCB in der Luft gemessen worden. So viel, dass Schwangere nicht mehr unterrichten durften. Die passende IMPP-Frage dazu war unsere Kopfstrohfrage 3.09

Da sag nur einer, die IMPP-Fragen seien nicht aus dem (ärztlichen) Leben gegriffen!

(Uli)

Und hier noch ein paar Links:
So entstehen die Fragen des IMPP
* Ergebnisse der 1. und 2. ÄP seit Frühjahr 2007 nach Angaben des IMPP

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