Häng' mal eben Blut an…

Wie schwer es ist, dieser eigentlich einfachen Forderung zu folgen, habe ich neulich erst wieder erfahren müssen.

Der Patient, der das Blut erhalten sollte, lag auf einer Station, mit der ich fast nie was zu tun habe (Dienst eben). Als ich ankam, lag das Blut da, mit Bedsidetest und Anschlußdongle. Zuerst fehlte mir eine Schere, da konnte der Kollege noch helfen.
Beim Umschauen musste ich mit Erstaunen feststellen, daß es auf der ganzen Arbeitsfläche oder in den Schubladen/Schränken/Ablagen keine Spritzen, Kanülen etc. gab. Von Handschuhen ganz zu schweigen (vielleicht (ge)braucht die da keiner?).
Also in den Lagerraum am Ende der Station getigert und jeweils zwei geholt.
Zurück am Arbeitsplatz angefangen zu kreuzen, getropft, shit, keine Tupfer ?!?! Also wiederum zum Lagerraum gelaufen, Tupfer mitgenommen.
Bedsidetest des Patienten zufriedenstellend beendet.
Beim Bedsidetest der Konserve Krise, die Blutgruppe scheint nicht zu stimmen? Das hatte ich ja noch nie. Ergo, wieder testen, brauche wieder die Schere (Kollege aber schon weg, Schwester hilft, als ich sie endlich gefunden habe). Achja, brauche ja wieder meine Kanüle und Spitze, also ab in den Lagerraum. Zurückgekommen fehlt mir vorm Blutpanschen auf, daß mir persönlich Handschuche doch sehr genehm wären, also Weg zurück.
Zweimal den Bedsidetest gemacht, Rücksprache mit dem Labor gehalten, alles ok.
Blut angehangen (nachdem ich wiederum zum Lager für ein paar Tupfer musste) und es lief mehr schlecht als recht. Aber es lief. Patienten beobachtet, instruiert und gegangen.
Wenig überraschend, eine Stunde später der Anruf, die Braunüle läuft nicht mehr…
Ich muss wohl nicht eigens erklären, daß das Legen einer neuen ein ziemlicher Akt war ?!
Aber wie gesagt, häng’ doch mal eben Blut an…

Dieses mich persönlich sehr nervende Erlebnis mag für andere nicht so wild erscheinen, ich persönlich fand es total unnötig und hat mich ziemlich auf 180 gebracht. Weiß nicht, was ich tun soll, wenn ich jemals auf diese “Station” versetzt werden sollte. Frage mich auch, wie die Kollegen, dies tagtäglich aushalten. Naja, im Endeffekt dramatisiere ich ja wahrscheinlich eh nur wieder.

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