Ist es zuviel verlangt, sich die Hände zu waschen, wenn man(n) vom Klo kommt? Wenn man den Müll rausgebracht hat? Oder bevor man mit Lebensmitteln hantiert, die man sich danach in den Mund stopft? Ist es so ungewöhnlich, einmal am Tag, oder wenigstens regelmäßig, eine Dusche aufzusuchen und zu benutzen? Sich den Dreck unter den Fingernägeln zu entfernen, diese bei Zeiten zu kürzen, oder Speisereste zwischen den Zähnen zu beseitigen, bevor man mit jemandem spricht?
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass mir aus dem eigenen Freundeskreis regelmäßig aufs Brot geschmiert wird, ich hätte einen Hygiene-Fimmel. Ich dachte eigentlich, die Punkte, die ich oben erwähnte, würden irgendwann einmal zur gesellschaftlichen Konvention. Oder würden zumindest in den Kreisen, in denen ich mich bewege, bereits zu einer solchen stillen Vereinbarung gehören.
Ich sehe völlig ein, dass es Situationen gibt, in denen man bei der persönlichen Hygiene Abstriche machen muss. Aber wir befinden uns hier doch nicht in einem permanenten Outdoor-Urlaub oder Survival-Trainingslager. Und selbst da kann man auf ein Mindestmaß an Sauberkeit achten. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung von verschiedenen Menschen tatsächlich ist.