Pressemitteilung DENTSPLY Friadent, 13.11.2008.
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Engel im Pharmamarketing
Gibt mal wieder eine neue Pharmamarketing-Agentur mit dem poetischen Namen HealthAngels. Dementsprechen werben sie für ihre Dienstleistungen mit dem Claim “Wir sind die Guten.” Hätte man von Engel auch nicht anders erwartet. Wie passt dann das Angebot unter “Below the line” zu dem moralischen Anspruch? “Direct-to-Consumer-Konzepte für RX-Medikamente” – übersetzt aus dem Werberdenglisch: Bewerbung von verschreibungspflichtigen Arzneimittel an Endverbraucher.
Dem schiebt das Heilmittelwerbegesetz eigentlich einen Riegel vor. Das offene Angebot der Dienstleistungen in der Grauzone des Pharmamarketings zeigt, wie ernst Agenturen und ihre Kunden den ethischen Anspruch nehmen. Die “Engel” werden kaum sich in diesen Sumpf begeben, um irregeleitete Schäfchen auf die saubere Seite des Pharmamarketings zu führen.
Kurzfassung Ergebnisbericht – Ausschuss Demografie
Kathrin Berkenkamp, Helmut Dahl, Bianca Engelmann, Dr. […]
Interessenskonflikte in der Menopause
In der NY Times hatten Ende letzten Jahres zwei Journalisten das Marketing von Wyeth bei der Hormontherapie in den Wechseljahren unter dem Titel “Menopause, as Brought to You by Big Pharma” aufgearbeitet.
Im Internet-Fachportal Medscape beklagt sich nun der Gynäkologe Prof. James Simon über die tendenziöse und inhaltlich falsche Berichterstattung der Journalisten: “A Sad Commentary on the State of Medical Journalism for the Lay Press”. Dabei geht er auf die wissenschaftlichen Fakten ein und zitiert die Empfehlungen der North American Monopause Society (NAMS).
Ein Geplänkel jenseits des Atlantiks. Es zeigt jedoch, warum die Pharmaindustrie jedes Vertrauen verspielt hat, was auch hierzulande derzeit sich bei der gesundheitspolitischen Diskussion in den oft gerechtfertigten, aber zum Teil auch überzogenen Angriffen in den Medien widerspiegelt.
Die North American Monopause Society finanziert sich zu über 50% aus “Educational grants and sponsorship and exhibit fees” von Unternehmen, was nur dem Jahresbericht und nicht sehr transparent zu entnehmen ist. Die Sponsorenliste ist lang:
Amerifit Nutrition, Inc.
Amgen USA
Ascend Therapeutics
Bayer HealthCare Pharmaceuticals Inc.
Bellevue Pharmacy Solutions
BioSante Pharmaceuticals, Inc.
Breckenridge Pharmaceutical, Inc.
Duramed Pharmaceuticals, Inc.
Élégance Woman’s Lubricant
Eli Lilly and Company
Elsevier/Saunders/Mosby
Endo Pharmaceuticals
Enzymatic Therapy, Inc.
Genova Diagnostics
GlaxoSmithKline
Graceway Pharmaceuticals, LLC
Helm Pharmaceuticals, Inc.
Medscape
National Women’s Health
Resource Center
Novartis Pharmaceuticals Corporation
Novo Nordisk Inc.
Novogyne Pharmaceuticals
Pfizer Inc.
Procter & Gamble Pharmaceuticals
Roche
Sciele Pharma
Solvay Pharmaceuticals, Inc.
Ther-Rx Corporation
University of Pittsburgh Medical Center
Upsher-Smith Laboratories, Inc.
Warner Chilcott
Wyeth Pharmaceuticals
Darunter auch: Medscape. Damit nicht genug. Prof. Simon hängt seinem Artikel eine beeindruckende Liste von potentiellen Interessenskonflikten an:
Served as speaker or a member of a speakers bureau for: Amgen Inc.; Ascend Therapeutics; Bayer HealthCare Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; GlaxoSmithKline; KV Pharmaceutical; Merck & Co., Inc.; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Novogyne; Sciele Pharma, Inc.; Teva Neuroscience, Inc.; Ther-Rx Corporation; Warner Chilcott; Wyeth Pharmaceuticals Inc.
Received grants for clinical research from: Biosante Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; FemmePharma Global Healthcare, Inc.; GlaxoSmithKline; Nanma/Tripharma/Trinity; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Procter & Gamble; QuatRx Pharmaceuticals; Teva Neuroscience, Inc.
Während die wissenschaftliche Direktorin von Medscape und Mitautorin des Kommentars keine relevanten finanziellen Beziehungen angibt. Medscapes Zuwendungen an die NAMS gehören also nicht dazu.
Da könnte glatt ein Kommentar geschrieben werden mit dem Titel: “A Sad Commentary on the State of Medical Journalism for the Professional Press”.
In Deutschland wies der Medizinjournalist Klaus Koch bereits 2003 in der Mitgliederzeitschrift der Berliner Ärztekammer in einem Artikel auf die engen Beziehungen zwischen Ärzten und Industrie hin:
nicht bereits Geld von der Pharmaindustrie erhalten hat.
Nur ein Beispiel für die Aussage von Peter Sawicki Die Pharmaindustrie beeinflusst alle.