Ich komm’ zu dir,
halt’ deine Hand.
Wir gehen gemeinsam durch dies wunderbare Land
das ich für dich erfand
mit mathematischem Verstand.
Ein Wunder hier,
ein Traum gleich dort!
Grad’ noch hier und doch schon fort.
Ich zeige dir mein Angesicht –
doch du siehst mich nicht.
Ich weiß genau, was dir gefällt.
Ich schaff dir eine neue Zauberwelt,
in der kein Regen fällt,
in der nur deine Wahrheit zählt.
Ich zeig’ dir Berge
zeig’ dir See’n –
hier brauchst du alles nur mit meinen Augen sehen,
und nicht zu verstehen.
Keine Angst, du kannst ruhig mit mir geh’n
Ein Wunder hier,
ein Traum gleich dort!
Grad’ noch hier und doch schon fort.
Ich zeige dir mein Angesicht –
doch du siehst mich nicht.
in ein großes All,
ganz für dich allein.
Hier kannst du endlich mal du selber sein!
Im Neon-Sonnenschein
fang ich dir deine Wünsche ein.
Nachtdienste find ich so oder so immer etwas mühsam. Man muss den Tag-Nacht-Rhythmus umstellen, wechselt anschließend direkt von dem Nacht- in den Tagdienst, und die Notfälle sind nachts etwas “spezieller” als die untertags. Kommt mir zumindest so vor. So kommt es also, dass ich um 4 Uhr morgens auf die Notaufnahme schlurfe. Verdachtsdiagnose: Appendicitis, also Blinddarmentzündung. Es ist ein junger, ansonsten gesunder Herr, ich untersuche ihn, erkläre ihm die Blutwerte und führe einen Ultraschall durch. Die Diagnose ist einfach und klar. Die Therapie, also Lösung des Problemes auch. Schritt für Schritt erkläre ich dem Patienten die laparoskopische Appendektomie (= Blinddarmentfernung). Für mich ist der Fall klar, aber nachdem ich ihm die Operation erklärt habe, fragt er mich nach einer medikamentösen Therapie mittels Antibiotika. Innerlich seufze ich kurz. Aber es ist ja eigentlich eine sehr berechtigte Frage, weswegen ich ihm die Vor- und Nachteile beider Optionen erläutere. Bzw., warum ich ihm zur Operation rate, und dass ich das nicht tu, nur weil ich Chirurgin bin und sonst zu wenig zu tun wäre. Plötzlich hält er mir sein Handy hin. Ich blicke fragend in sein Gesicht.
“Können Sie sich bitte kurz Zeit nehmen und sich den Artikel durchlesen?”
Ich seufze nun glaube nicht nur mehr innerlich. “Ich habe mich schon genug in das Thema eingelesen,…”
Doch er hält mir noch mal sein Telefon hin. Es ist 4 Uhr morgens. Ich bin hundemüde. Auf der Station müssen noch einige Patientinnen begutachtet werden. Herr H. ist hypoton, Frau P. blutet aus dem Stoma, ich habe seit Stunden nichts gegessen,… Aber um die ganze Geschichte abzukürzen, nehme ich sein Telefon in die Hand. Irgendein gegoogelter Artikel über die antibiotische Therapie einer Blinddarmentzündung. Ich überfliege ihm zu liebe den Text, lege sein Telefon zurück auf das Notfallbett, und fasse noch einmal kurz zusammen, warum ich ihm zur Operation rate. Und dass ich ihn natürlich zu nichts zwinge. Letztendlich frage ich, warum er meinen Vorschlag ablehne.
Alarmierung des RTW’s und eines Notarztwagens zu einem Sturz um 21.30 Uhr. Die Patientin ca. 53a, weiblich, zeigt beim Eintreffen der RTW Mannschaft einen guten allgemein Zustand, im Bereich des Gesichtes zeigen sich Abschürfungen. S