Glauben Sie auch, dass Technologie, besonders digitale Technologie, unser Untergang ist? Dieser Geist spuckt immer noch immer wieder durch die Feuilletons und selbst intelligente Menschen fallen auf diesen kulturpessimistischen Langweiler rein. Das Internet macht uns dumm [nope], Computer verändern unsere Gehirne [Huh?!], Smartphones sind irgendwie und überhaupt, elektronische Bücher sind des Teufels, kinderschändende Abscheulichkeiten, Untergang des Abendlandes/der Kultur/der Intelligenz. Basis aller mehr oder weniger überspitzt daherkommenden ‘Technologie ist doof’-Beiträge ist
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Grippewelle …
146 Patienten nach Weihnachten dekompensiert das System:
Einer der 146 Influenza-Kranken hat den Arzt angesteckt. Und so hat er am Sylvesterabend Schnupfen, Halskratzen und Fieber.
So wie all diejenigen, die er in den letzten Tagen, in sieben KV-Notdiensten, behandelt und beraten hat.
Sie haben Pontius und Pilatus angerufen und sind beim Notdienst gelandet. Sie standen im Wartezimmer, auf dem Flur. Und husteten, und schnieften. Schnell rein, Erkältung? Ja, Lunge abhören, Rachen einsehen, Lymphknoten tasten. Wie lange schon? Vier Tage, seit Heiligabend. Fieber dabei? Ja, 38 fünf. Schmerzen beim Husten, Kopfweh, Gliederschmerzen. Das Virus, Influenza. Echte Grippe ist es wohl noch nicht.
Einige wollen eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, einige ein Antibiotikum. Doch die meisten sind mit gutem Rat und ein paar symptomatischen Medikamenten-Empfehlungen zufrieden.
Sie können sogar mit der recht schnellen Abfertigung gut leben.
Auch 28 Hausbesuche in zwölf Stunden sind keine Kleinigkeit: Raus aus dem warmen Taxi, durch den dunklen Nebel, im Hausflur zwei Treppen hoch, am Pflegebett der kranken Oma, Papierkram am Couchtisch, mutspendenden Optimismus verteilen und wieder rein ins Taxi. Abhören, anhören und angehustet werden.
Nun denn, trotz Oseltamivir ist der Arzt erkältet und definitiv nicht arbeitsfähig, allein schon wegen der Ansteckungsgefahr.
Er könnte sämtliche Senioren- und Pflege-Heime der Stadt an einem halben Tag verseuchen.
Nun muss Ersatz für die restlichen drei Dienste gefunden werden. Nicht so einfach, wo alle Urlaub haben wollen.
Vier Ärzte sind zwischen Weihnachten und der ersten Januar-Woche im Einsatz. Der Arzt hatte zehn Notdienste am Stück eingeplant. Zudem waren noch einige Praxen geöffnet. Es reichte nicht. Das System ist unter der Grippewelle dekompensiert.
Neue Ziffern für gleiche Arbeit
Mal wieder wird die Gemeinde der Ärzte mit einem neuen Abrechnungsschlüssel geplagt, dem so genannten “Einheitlichen Bewertungsmaßstab“, kurz EBM, hier finden sich die Abrechnungsziffern für die verschiedenen erbrachten Leistungen. In der Zeit meiner Niederlassung ist das jetzt bereits die vierte Nivellierung des EBM – bisher konnte ich keine Verbesserung ausmachen. In der vorletzten Veränderung (war […]
Sommerfrust
Argh.
Ich sags euch, ich bin frustriert. Mein erstes “freies” Wochenende diesen Monat, und ich komme jetzt nach Hause. Wir sind im Moment superknapp besetzt, was erstens bedeutet, dass ich gefühlte siebenundzwanzigmillionen Überstunden machen darf, zweitens dass ich so gut wie gar nicht im OP bin, da unsere Oberärzte alles mit den PJ´s operieren, weil sie […]