Reine Online-Arztpraxen sind schon längst teiletabliert in der Medizinerlandschaft. Na ja, eigentlich noch nicht so richtig. Bislang läufts halt nur rein theoretisch. Beschwerden mailen, vielleicht kurz mit nem Weißkittel chatten und dann bekommt man eine Diagnose gestellt. Wenn man zahlungskräftig ist, gibts auch ein Rezept obendrauf. Das funktioniert bei sag ich mal einfach diagnostizierbaren Krankheiten, also z.B. Schnupfen oder Heiserkeit der weniger harten Gangart. Doch wie soll das zukünftig laufen? Wenn die Diagnose schwieriger zu stellen ist?
Hier meine Vorschläge für eine sinnvolle häusliche Ausstattung an medizinischen Diagnosegeräten, damit es der telemetrisch tätige Arzt leichter hat …
- RR-Messgerät ist eh klar, Blutzucker-Apps fürs Smartphone gibts auch schon. Doch wir benötigen noch eine EKG-Anwendung. Einfach zu realisieren: 12-Kanal-Elektroden per Kabel ans Telefon anschließen und schon kann der Onlinearzt einen satten Herzinfarkt diagnostizieren.
- Optimal wären noch rasche Blutanalysen: Finger mit Stechhilfe anpieksen. Auf Teststreifen auftragen, ins Phone schieben und schon kann ein übermäßiger Alkoholkonsum aufgedeckt werden.
- Ach ja, erwähnte ich schon? Wir benötigen natürlich ein intelligentes ausbaufähiges Mobilphone. Wer das nicht bieten kann, kommt leider nicht in den Genuss der Onlinemedizin. Also weiterhin ins überfüllte Wartezimmer gehen …
- Für Fortgeschrittene gibts das Auskultationsmikrofon. Einfach Phone auf Herz, Lunge oder Bauch auflegen und Audiodatei übermitteln. Merke: Während der Aufzeichnung nicht sprechen, sondern brummt das Mikro und der Arzt stellt fälschlicherweise eine Bronchitis oder einen Herzfehler fest.
- Für ganz Hartgesottene gibts das Home-Endoskopie-Set für Magen, und äh, na ja für den Dickdarm. Einfach Schlucken bzw. Einführen und per Fernsteuerung abwarten, was kommt … Merke: Bei Magenspiegelung nüchtern sein, bei der Darmspiegelung zuvor Abführmittel nehmen …
Ach, die Medizinzukunft wird so interessant werden, stimmts?