Linktipps der Woche: Ebola-Rückschlag und Big Data gegen Krebs

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Kampf gegen Keimen geht weiter
Vor zwei Wochen hatten wir schon berichtet, dass die Regierung Maßnahmen gegen multiresistente Keime ergreifen will. Denn tausende Patienten sterben jährlich, weil sie sich in der Klinik mit Bakterien infizieren, gegen die kein Antibiotikum hilft. Gesundheitsminister Gröhe will jetzt mit einem Zehn-Punkte-Plan gegen die Entwicklung vorgehen. Dies geht aus einem Papier hervor, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

Big Data gegen Krebs
Personalisierte Medizin gilt als Zukunftsthema, weil durch neue Technologien auch im Gesundheitsbereich immer mehr individuelle Daten zur Verfügung stehen. Ein Projekt an der Hochschule Darmstadt will jetzt eine Software entwickeln, die Mediziner bei der Diagnose und Behandlung von Krebs unterstützten soll. Dafür wird “SemAntically integrating Genomics with Electronic health records for Cancer CARE“ (SAGE-CARE) von der Europäische Kommission über drei Jahre mit bis zu 450.000 Euro gefördert.
Mehr zum Projekt bei eGovernment

Ebola-Rückschlag
Seit Dezember sind mehr als 10.200 Menschen an Ebola gestorben, 24.700 in neun Ländern hatten sich infiziert. Seit etwa einem Monat war kein neuer Fall gemeldet worden, aber in Liberia schwinden jetzt die Hoffnungen, die Seuche besiegt zu haben: Wieder hat sich eine Frau mit dem Virus angesteckt.
Mehr zu den Hintergründen bei der Süddeutschen

Herz-Heilung durch Abnehmen
Viele übergewichtige Patienten mit Vorhofflimmern können offenbar durch Abspecken ihre Herzrhythmus-Störungen beseitigen. Das bewies jetzt eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Adelaide in Australien. Die Patienten müssen dafür jedoch langfristig einen bestimmten Prozentsatz an Gewicht verlieren.
Mehr zur Studie bei der Ärztezeitung

Versorgungslücken bei chronischen Schmerzen
Fast drei Millionen Deutsche leiden unter schweren chronischen Schmerzen, aber Schmerzmedizinern zufolge werden die meisten nicht optimal versorgt. Darauf hat jetzt der Berufsverband der Schmerzmediziner (BVSD) in Berlin aufmerksam gemacht. Dahinter steckt ein Streit in der Ärzteschaft darüber, wie die optimale Versorgung der betroffenen Patienten sein soll.
Mehr zum Thema beim Spiegel

CeBIT: e-Helfer für Patienten
Letzte Woche hat in Hannover die CeBIT, die Messe für Informationstechnik, stattgefunden und 129 Unternehmen und Forschungseinrichtungen hatten sich dieses Jahr das Thema Gesundheit auf die Fahnen geschrieben. Apotheke adhoc gibt eine Übersicht über die interessantesten Neuerungen, die im Bereich Telemedizin vorgestellt wurden. Die Technische Universität Chemnitz hat zum Beispiel ein „Smart-Sensor-Netzwerk“ entwickelt, das Demenzpatienten helfen soll, ihren Tagesablauf aufrecht zu erhalten.

Krank durch Kunstlicht
Unser Körper ist auf den uralten Rhythmus eines hellen Tages und einer dunklen Nacht eingerichtet. Kunstlicht setzt diesen immer mehr außer Kraft. Und die Lichtverschmutzung durch Straßenlampen, Lichtreklame, angestrahlte Gebäude, Wohnhäuser und Fahrzeuge hat im vergangenem Jahrhundert immens zugenommen. Das kann weitreichende gesundheitliche Folgen für viele Tiere, vor allem aber auch den Menschen haben, meinen Wissenschaftler um Franz Hölker vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).
Mehr zum Thema beim Focus

Süße Verführung
Nicht nur Drogen wie Alkohol und Nikotin, auch zu viel Süßes ist gefährlich. Darauf haben vor kurzem neue Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation aufmerksam gemacht. In anderen europäischen Ländern hat die Politik darauf reagiert, zum Beispiel mit einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke in Frankreich. In Deutschland werde aber viel zu wenig getan, beklagen jetzt die Krankenkassen.
Mehr dazu beim Tagesspiegel

Connected Health Interview
Sascha Pallenberg von Mobilegeeks hat Johannes Jacubeit von connected health, Finalist des Gründerwettbewerbs CODE_n, auf der CeBIT interviewt. Im Video stellt Jacubeit das Digital Health Startup vor und erzählt vom ihrem Produkt LifeTime, welches eine einfache und sichere Verbindung zwischen dem Smartphone und dem Arzt bieten soll. Man könnte damit also Dokumente wie seine Gesundheitsdaten lokal mit dem Arzt teilen.
Das Interview beim Gesundheitswirt

Wöchentlich stellen wir Ihnen Linktipps zu aktuellen Diskussionen im und Berichte aus dem Gesundheitswesen und der Gesundheitspolitik zusammen. Dabei erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit.