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Wie häufig Baden-Württemberger am Arbeitsplatz fehlen, hängt stark vom Job ab. Das zeigt die aktuelle Fehlzeiten-Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Den höchsten Krankenstand in Baden-Württemberg verzeichneten im Jahr 2014 die Berufe der Ver- und Entsorgung, das heißt beispielsweise Müllwerker oder Rohrleitungsbauer. Am wenigsten fehlten Beschäftigte der Berufe in Hochschullehre und -forschung. Der Krankenstand lag im Südwesten insgesamt bei 4,9 Prozent.
Die Art der ausgeübten Tätigkeit hat erheblichen Einfluss auf das Ausmaß und die Häufigkeit der Fehlzeiten und auf die Art der Erkrankung. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Berufsgruppen (Abbildung 1): Die meisten Fehltage weisen in Baden-Württemberg Berufsgruppen aus den Bereichen Ver- und Entsorgung mit 30,4 Fehltagen auf, Berufe in der industriellen Gießerei mit 28,9 Fehltagen sowie Platz- und Gerätewarte/-wartinnen mit 28,5 Fehltagen. Es handelt sich dabei um Berufsgruppen mit hohen körperlichen Arbeitsbelastungen und überdurchschnittlich vielen Arbeitsunfällen. Besonders wenige Fehltage hatten in Baden-Württemberg die Berufe in der Hochschullehre und -forschung mit lediglich 3,1 Fehltagen. Auch Ärzte (6,6 Tage) sowie Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (6,8 Tage) weisen deutlich unterdurchschnittliche krankheitsbedingte Fehlzeiten auf.
Die Gründe für die Höhe von Fehlzeiten liegen vor allem in den berufsspezifischen Anforderungsprofilen (Abbildung 2). In Berufen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten wie der Ver- und Entsorgung oder der industriellen Gießerei treten vor allem Muskel-Skelett-Erkrankungen auf. In diesen Berufsgruppen entfallen 27,3 beziehungsweise 27,2 Prozent aller Krankheitstage auf diese Krankheitsarten. Zum Vergleich: Bei Berufen in der Hochschullehre und -forschung sind es nur 9,7 Prozent. Auch ist das Krankheitsspektrum ein anderes: So sind in den dienstleistungsorientierten Berufen eher psychische Erkrankungen bestimmend für eine Krankschreibung. In Baden-Württemberg sind hier unter anderem Ärzte mit 17,1 Prozent und Berufe in der IT-Anwendungsberatung mit 16,3 Prozent zu nennen, zwei Berufsgruppen, die ansonsten eher geringe Fehlzeiten aufweisen.
Insgesamt ist der Krankenstand bei den rund 2,1 Millionen AOK-Mitgliedern in Baden-Württemberg im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich geblieben: Nach einem Anstieg von 0,1 Prozent liegt er nunmehr bei 4,9 Prozent (Abbildung 3). Damit hat jeder Beschäftigte in Baden-Württemberg im Durchschnitt 18 Tage aufgrund von ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen im Betrieb gefehlt.
Prfessemitteilung der AOK Baden-Württemberg