Zwischen Wearables und Cloud: Die Angst niedergelassener Ärzte vor mHealth und eHealth

Informations-Überflutung
Gruppendiskussionen des Projektes „eMedical Practice Insights“ zeigen eine stark ausgeprägte Zurückhaltung niedergelassener Ärzte in Bezug auf eine Beschäftigung mit den mHealth- und eHealth-Optionen. Eines der von den Gruppen-Teilnehmern geäußertes Problem ist, dass sie gegenwärtig mit den
Beschreibungen und Angeboten verschiedenster Lösungen, aber auch mit Ideen und Szenarien überschüttet werden. Jeder Anbieter möchte natürlich frühzeitig im Markt präsent sein und so kommt es zu einer für Ärzte fast unüberschaubaren Kumulation. Da die meisten Mediziner sich – wie in den Gesprächen ebenfalls deutlich wurde – bislang mit der Gesamtmaterie kaum beschäftigt haben, herrschen insgesamt Unsicherheit und Verwirrung.
Vielfältige Befürchtungen
Betrachtet man, die zu erwartenden zentralen Auswirkungen der verschiedenen eHealth- und mHealth-Optionen in ihrer Gesamtheit auf die Arbeit von Arztpraxen, kristallisiert sich als Haupteffekt heraus, dass sie die Schnelligkeit, Flexibilität, Produktivität und Patientenorientierung bei der Abwicklung von Praxis-Basisprozessen deutlich steigern und verbessern werden, das Wesen der ärztlichen Leistung bleibt jedoch unverändert. Aber genau das befürchten viele Mediziner. Ihre Angst ist, dass 
- Teile ihrer Leistungen durch Technik ersetzt werden, 
- sie in ihrem Handeln technischen Vorgaben folgen müssen und dass
- eine nur schwer beherrschbare Abhängigkeit von technischen Lösungen entsteht.
Kommunikative Neuausrichtung
Die Informationsleistung der eHealth-Anbieter und Interessenverbände muss deshalb neben allen Nutzendartstellungen darauf gerichtet sein, diesen Befürchtungen entgegenzuwirken: 
- digitale Medizin wird den Arzt nicht ersetzen, sondern ihn unterstützen,
- in der Kuration werden eine schnellere und umfassendere Anamnese, eine besser abgesichertere Diagnostik und vor allem eine adhärent angelegte Therapie-Partnerschaft die Versorgungsqualität steigern, 
- in der Prävention können Ärzte – die entsprechenden Rahmenbedingungen vorausgesetzt – als Gesundheitsberater fungieren und neue Marktsegment erschließen.

 

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© Klaus-Dieter Thill / IFABS

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