Das ganze Jahr über freuen wir uns auf unseren Urlaub. Doch so wie er da ist, ist er auch schon wieder vorbei. Umso schlimmer, wenn anschließend ganz besondere blinde Passagiere für eine böse Überraschung sorgen: Immer mehr Großstädte sind von Bettwanzen befallen, allein in Berlin müssen Kammerjäger jährlich über 100 mal ausrücken, um den Parasiten zu Leibe zu rücken.
Ich packe meine Koffer…
Die meisten Menschen wissen nicht einmal, wie Bettwanzen aussehen. Umso bestürzter reagieren sie, wenn sie nach dem Urlaub plötzlich kleine Bisse in reihenförmiger Anordnung auf ihrem Körper entdecken. Seit Jahren ist eine kontinuierliche Zunahme von Befällen mit Bettwanzen zu beobachten. Besonders betroffen sind öffentliche Gebäude wie etwa Hotels. Aufgrund der steigenden Touristenzahlen sind diese hoch frequentiert und bieten auch vielen internationalen Gästen eine Übernachtungsmöglichkeit. Hoteliers sind machtlos, da die kleinen Blutsauger von außen eingeschleppt werden.
Biss vor dem Morgengrauen
Bettwanzen (Cimex lectularius) gelten als klassische Parasiten und sind für ihre Ausdauer und Beharrlichkeit bekannt: So können es die kleinen Blutsauger schon mal 40 Wochen ohne Nahrung aushalten, ohne vom Fleisch zu fallen. Tagsüber halten sich die winzigen Tierchen in trockenen Verstecken wie etwa hinter Wandvertäfelungen oder in Bettkästen auf, um nachts ihren Opfern aufzulauern. Auf unbedeckten Körperstellen wie den Armen oder Beinen, aber auch im Gesicht- oder Halsbereich beißen sie schließlich zu. Dabei unterscheidet sich ihr Biss wesentlich von dem eines Hundeflohs oder einer Laus. Da er in der Regel auf ein Blutgefäß trifft, bleibt der Biss nicht lange unbemerkt und wird an Blutflecken in der Bettwäsche sichtbar. Zudem verursacht er starken Juckreiz.
Auf der Mauer, auf der Lauer…
Neben den körperlichen Blessuren, die Bettwanzen hinterlassen, ist ein süßlich penetranter Geruch ebenfalls charakteristisch für den Befall mit den winzigen Tierchen. Außerdem finden sich neben den Parasiten selbst kleine schwarze Punkte auf dem Bett, die auf Kotspuren hindeuten. Zudem können unter Umständen Häutungsreste ausfindig gemacht werden. Bei 150 Eiern, die ein einziges Weibchen legen kann, ist es jetzt höchste Zeit, zu handeln.
Mit Hitze und Kälte
Die Bekämpfung von Bettwanzen erfordert besondere Mittel und sollte am besten vom Fachmann vorgenommen werden. Im ersten Schritt kann man sich jedoch einen Überblick über den Befall verschaffen und das Zimmer genau untersuchen. Dazu werden Matratzen, Bettwäsche, Polstergarnitur, Teppiche etc. abgesucht und mit dem Staubsauger abgesaugt. Den Staubsaugerbeutel danach im Freien mit kochendem Wasser übergießen. Textilien werden bei einer Temperatur von mindestens 60 °C gewaschen werden, nicht waschbare Gegenstände mit einem Dampfreinigungsgerät gesäubert. Alternativ können Textilien auch bei -20 °C für etwa zwei Tage eingefroren werden. Auch Insektizide können sich als wirkungsvolle Maßnahme zeigen. Bei der Anwendung sollte man jedoch die Warnhinweise auf der Verpackung genau beachten.
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