Medizinischer Fortschritt ist nicht viel wert, wenn er nicht beim Patienten ankommt. Aber woran liegt es, dass in vielen Fällen trotz millionenhoher Aufwendungen Innovationen aus Technik oder Wissenschaft nie den Weg in die Versorgung finden, sondern irgendwo zwischen Forschung und Anwendung versanden?Deutschland und seine Gesundheitswirtschaft leben davon, dass sie als besonders innovativ und attraktiv gelten. Wir müssen aufpassen, dass wir unseren guten Ruf nicht verspielen.
Die Gründe für die Diskrepanz zwischen Innovation und Patientennutzen dürften vielfältig sein. Überlastete Mediziner, die zu wenige Zeit für Forschung haben, treffen auf Hersteller, die sich permanent mit Fragen der Nutzenbewertung oder dem Dialog mit klinischen Anwendern beschäftigen müssen. Und ist es nicht so, dass viele Ärzte hauptsächlich für den eigenen Impact-Faktor forschen und nicht für die Patienten? Klinische Umsetzung – Fehlanzeige. Noch ein wichtiger Punkt: Warum werden im Medizinbereich so viele Patente angemeldet, aus denen nie ein Produkt entsteht?
Auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit wird darüber zu reden sein. Es wird Zeit für eine Bestandsaufnahme: Wo hakt es und wie gehen wir die Probleme an, wie sorgen wir dafür, dass Innovationen wirklich beim Patienten ankommen. Damit befasst sich zum Beispiel das Panel „Transfer von Forschungsergebnissen in die Krankenversorgung“ (Mittwoch, 10. Juni, um 14 Uhr) oder das Panel „Nutzenbewertung für Medizinprodukte“ (Donnerstag, 11.6., ab 14.30 Uhr). Diskutieren Sie mit – auf dem Hauptstadtkongress oder hier im Netz!
Ihr Axel Ekkernkamp