Durchfall, Bauchkrämpfe und Übelkeit: Etwa 30 % der Reisenden sind während ihres Urlaubs von Reisedurchfall betroffen. Doch hinter diesen Symptomen kann auch die sog. „Reisehepatitis“ stecken. Nicht nur Fernreisende können sich mit den gefährlichen Hepatitis-A-Viren infizieren – auch in den beliebten Urlaubsländern Italien oder Spanien lauert die Gefahr einer Ansteckung. Und doch lassen sich nur wenige Menschen vor Reisebeginn impfen.
Wenn einer eine Reise tut
Reisedurchfall kann die schönsten Tage im Jahr so richtig verderben. Statt Land und Kultur zu erfahren, verbringt man einen großen Teil der Zeit auf dem stillen Örtchen. Reisedurch gehört zu den häufigsten Beschwerden, die im Urlaub auftreten. Dabei wird er in ca. 65 % der Fälle durch Coli-Bakterien hervorgerufen, die auf verunreinigten Nahrungsmitteln und im Trinkwasser stecken. Zu den Risikogebieten zählen insbesondere Länder in Afrika, Asien und Südamerika. Neben Durchfall können auch Übelkeit und Erbrechen, Bauchkrämpfe und Fieber auftreten.
Guten Appetit?
Im Urlaub genießt man die Abwechslung vom Alltag, denn schließlich stehen die Vorzüge der landestypischen Küche zuhause eher selten auf dem Speiseplan. Doch so gut Muscheln, Calamaris und andere Meerestiere auch munden – stammen sie aus verseuchten Gewässern, ist es möglich, sich im Urlaub mit der sog. „Reisehepatitis“ anzustecken. Zu den weiteren Infektionsquellen zählen weitere kontaminierte Lebensmittel. Die Ansteckung erfolgt fäkal-oral, da die Nahrungsmittel meist mit Fäkalien verunreinigt sind. Auch eine Schmierinfektion ist möglich. Obwohl die Leberentzündung im Vergleich zu Hepatitis B und C schnell abheilt, gibt es keine spezifische Therapie gegen sie. Sie heilt in der Regel in den folgenden zwei bis vier Wochen meist komplikationslos aus. Zu den häufigsten Symptomen zählt neben Durchfall und Appetitlosigkeit auch Abgeschlagenheit, weshalb Betroffene oft zunächst davon ausgehen, lediglich an Reisedurchfall zu leiden. Laut Infektionsschutzgesetz zählt die Hepatitis A zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Um sich sowohl vor ihr als auch vor Reisedurchfall zu schützen, sollten Urlauber nur Lebensmittel zu sich nehmen, die gebraten, gekocht und geschält sind.
So wird der Urlaub Sp(r)itze
Mit einer Schutzimpfung kann innerhalb von zwei Wochen ein 95%iger Schutz erreicht werden, der bis zu 10 Jahre andauert. Dabei wird ein HAV-Totimpfstoff injiziert, der in allgemein gut verträglich ist. Zudem ist es sinnvoll, vor Ort hygienische Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen, zu denen u. a. das häufige Waschen der Hände gehört.
Quelle: medicalpress.de – Bild: ABDA