Wieviel Fachsprachlichkeit braucht die Wissenschaft? “Man sieht nur mit dem Herzen gut; das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.” sagte der Fuchs zum Kleinen Prinzen. ‘In der Wissenschaft geht es selten darum, was das Herz sieht, sondern um Fakten und deren Kombination’, werden Sie einwenden. Und zwar zu Recht! Allerdings ist dieser weise Satz hier ebenso gut zitierbar wie in der Liebe und den meisten zwischenmenschlichen Aktivitäten. Auch wenn wir in der Wissenschaft über “Wahrheiten” reden wollen [ohne dass irgendwer… weiter
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Kryoanästhesie
Ein Merkmal des Besserwissers ist, dass er nicht aus seiner Haut kann. Und so soll, nach langer Abstinenz, das neue Jahr mit der Rubrik Lemminge beginnen: Eines der Dinge, die jeder Assistent gleich nach dem ersten Hauptsatz der Chirurgie (ubi pus, ibi evacuo) lernt, ist, dass man keine Injektionen in Abszesse setzt. Die Infektion könne […]
Die Göttin landet im Mare Imbrium
Die Tagesschau wäre keine deutsche Nachrichtensendung, wenn sie bei der erfolgreichen Landung von Chang’E-3 nicht wieder ein Haar in der Suppe gefunden hätte: So soll angeblich der wissenschaftliche Wert von Chang’E 3 nur begrenzt sein (Originalton der Tagesschau am 14.12.). Ja, liebe Tagesschau. So ist es. Die Chinesen haben nur innerhalb weniger Jahre zwei erfolgreiche Orbitermissionen und eine erfolgreiche Landermission durchgeführt. Und da haben sie es doch tatsächlich nicht geschafft, auch noch eine Mission von unbegrenztem wissenschaftlichem Wert zu starten.
„Besteigung des Mount Gyn“: Gegen die gynäkologische Unterversorgung behinderter Frauen – die barrierefreie gynäkologische Ambulanz in Bremen
Barrierefreie Praxen sind (nicht nur in der Gynäkologie) eine Rarität, zudem gibt es kaum verlässliche Informationen über die tatsächlichen Bedingungen vor Ort. Viele Angaben – gerade im Internet – beruhen auf Selbsteinschätzungen der Ärzt_innen. Welche Kriterien dabei zugrunde gelegt werden bleibt unklar. Und Barrierefreiheit im Kontext der Gynäkologie bedeutet nicht nur einen schwellenlosen Zugang zur Praxis zu haben, sondern auch eine barrierefreie Toilette, sowie Platz (für Rolli, Hebelifter, Assistentin) und Zeit zum Aus- und Ankleiden. Das größte Hindernis ist jedoch der Behandlungsstuhl, der fast nie genügend absenkbar ist – eine Behindertenzeitschrift schrieb einst von der „Besteigung des Mount Gyn“[1], für die körperlich beeinträchtigte Frauen gegebenenfalls auf einen Hebelifter zurückgreifen können müssen.