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Neue Richtlinie der ERC 2010
“spektakulär” sollte es werden – das Update der neuen Richtlinien…
Nun ist die Katze aus dem Sack, die Spannung ist hier und da, einem Fragezeichen gewichen.
Update der Guidelines 2010 – von einer höheren Frequenz der Herzdruckmassage, einem völligen Weglassen der Beatmung bis hin zur Herausnahme von Adrenalin wurde ja im Vorfeld schon allerhand spekuliert. Nun sind sie da und bei weitem nicht so “spektakulär” wie vermutet… aber dazu demnächst mehr.
Ich werde hier einmal das “Update” veröffentlichen und in den kommenden Tagen, nach und nach korrigieren und erörtern:
Dieser Text ist die deutsche Veröffentlichung von NAW-Berlin – Link am Ende des Textes)
1. Basic life support
Durch standardisierte Notrufabfrage – Protokolle soll der Disponent einen Kreislaufstillstand
schnell erkennen, der Anrufende wird zur CPR (nur Kompressionen) angeleitet
Laienhelfer konzentrieren sich auf eine effektive Herzdruckmassage
(5 cm Drucktiefe, 100 x / Minute)
Ausgebildetet Helfer beatmen weiterhin zusätzlich im Rhythmus 30:2
Feedback-Systeme ergänzen die Wiederbelebung sinnvoll
2. Adult advanced life support NUR FÜR DIE PROFIS
» keine routinemäßige Anwendung von Atropin während Asystolie oder EMD (PEA)
» Ultraschall (transthorakale Echokardiografie) während Reanimation erwägen
» inspiratorische Sauerstoffkonzentration nach ROSC sollte bis zum Erreichen einer
SaO2 von 94 – 98% eingestellt werden; höhere Konzentrationen scheinen zu schaden
» sorgfältiges und standardisiertes ROSC – Treatment (PTCA, BZ > 180 mg/dl, Hypothermie)
» Sauerstoffgabe nur bei Hypoxämie oder respiratorischer Insuffizienz;
unkritische Sauerstoffgabe kann bei unkompliziertem Myokardinfarkt schädlich sein
» ASS kann bei Verfügbarkeit auch durch Laienhelfer gegeben werden
» die kontinuierliche Herzdruckmassage hat weiterhin höchste Priorität
» gefordert wird ein weiterer Ausbau von Frühwarnsystemen auf peripheren Stationen in
Krankenhäusern um gefährdete Patienten vor einem Ereignis zu erkennen
» erhöhte Aufmerksamkeit ist für gefährdete präklinische Patienten geboten (Monitoring)
» keine definierte Zeitspanne der CPR vor Defibrillation (sobald einsatzbereit)
» der präkardiale Fausschlag wird als weniger bedeutend eingestuft
» die Medikamentengabe sollte ausschließlich intravenös oder intraossär erfolgen; von
einer endobronchialen Gabe soll abgesehen werden
» Adrenalin 1 mg weiterhin nach dem 3. Schock während beginnender CPR, dann alle
3-5 min. ; Amiodaron 300 mg nach dem 3. Schock
» endotracheale Intubation nur durch geübtes Fachpersonal und minimaler CPR
Unterbrechung
» Einsatz der Kapnometrie zur Lagekontrolle des Tubus, Qualitätskontrolle der CPR sowie
Erkennen des ROSC (Spontankreislauf)
» aufmerksame Beobachtung des post-cardiac-arrest-syndrome
» therapeutische Hypothermie nach ROSC bei schockbaren und nicht-schockbaren
Rhythmen, bei nicht – schockbaren Rhythmen (Asystolie, PEA) jedoch geringere Evidenz
3. Elektrische Therapie
» während der Ladephase des Defibrillators Herzdruckmassage fortsetzen
» Unterbrechung zur Defibrillation für nicht mehr als 5 sec.
» die Zeit bis zur Einsatzbereitschaft des Defibrillators soll für die CPR genutzt werden,
eine definierte Zeitspanne (3 Min.) wird nicht mehr vorgegeben
» 3-Schock-Strategie bei Kammerflimmern während Herzkatheter, nach kardiochirurgischen
Eingriffen und bei beobachtetem Kammerflimmern bei angeschlossenem
Defibrillator
4. Paediatric life support NUR PROFIS
» Tasten des Pulses bei Säuglingen an der A. brachialis, bei Kinder an der A. carotis;
die A. femoralis bietet jeweils eine Alternative
» Entscheidung zur Beginn der CPR nach spätestens 10 sec.
» die CPR Frequenz bleibt unverändert bei 30:2 für einzelne Helfer sowie 15:2 bei
2 Helfern; Neugeborene werden im Rhythmus 3:1 wiederbelebt
» ein AED kann ab 1 Jahr gefahrlos angewandt werden; bis 8 Jahre Verwendung eines
speziellen Kindermodus und Klebepads; Energiewahl: 4 J / kg KG (biphasisch)
» Tuben mit Cuff können gefahrlos bei (Klein)kindern angewendet werden
» Neugeborene sollen nach Möglichkeit mit reiner Luft oder Airmix beatmet werden;
hohe Sauerstoffkonzentrationen sind schädlich
(Quelle: ERC2010 in english | Übersetzung und Publikation des Textes NAW Berlin http://www.naw-berlin.de)
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