In unserem Land tobt bekanntlich die Schweinegrippe.
Inzwischen hat sich die Panik ja schon etwas gelegt, aber vor ein paar Wochen war es en vogue, sich zu verhalten wie aufgescheuchte Hühner. Allen voran die Politiker und Bürokraten und an vorderster Front unsere allseits beliebte Schwester Anneliese.
Was Schweinegrippe mit Kuh-Emm zu tun hat?
Nun ja. Schweinegrippe ist ansteckend. Wusstet Ihr das noch nicht?
Ansteckung muss verhindert werden! Ach, neee!
Und wie?
„Ab sofort sind die Patientenströme vor allem in Ambulanz und Notaufnahme strikt zu trennen…“, verkündete Schwester Anneliese in schönstem Behördendeutsch, und einen Moment lang hatte ich ein Bild vor Augen, auf welchem in unserer Kleinstadt plötzlich Menschenmassen wie bei einer Fußball-WM in Richtung Krankenhaus strömten.
Tun sie aber nicht. Aber jeder, bei dem der leiseste Verdacht besteht, dass er schweinegrippekrank sein könnte, darf nicht mehr ins Wartezimmer sondern muss in ein Nebenkabuff. Da darf man als Arzt nur mit Mundschutz, Handschuhen und Einmalkittel rein. Und anschließend ist das Ding „gründlich zu desinfizieren“.
Von wem?
Tagsüber vom dem Reinigungskräften (früher, in politisch unkorrekteren Zeiten hätte man Putzfrauen gesagt). Und nachts natürlich vom Pflegepersonal. Die haben ja sonst nichts zu tun.
Wie gut, dass Schwester Anneliese uns nächtens in Ruhe lässt und nicht durch die Flure geistert, wie sie das tagsüber tut!
Gegen Handschuhe haben wir nichts einzuwenden, die Sache mit dem Mundschutz machen wir auch noch mit. Aber die umständlichen Einmalkittel… die hängen da inzwischen nur noch zur Dekoration herum.
Und das Putzen… reden wir von etwas Anderem!