„Schatz, was hast du?“ – „Nichts.“ Das wird gefährlich. Anders klingt: „Schatz, was hast du?“ – „Nichts, warum fragst du?“ Im ersten Fall weiß „Schatz“ genau, worum es geht – um tiefsitzenden Groll, der innen drin gärt und zugedeckt bleiben soll. Der Groll hat keine Empathie für den besorgt Fragenden: „Es ist nichts.“ Hinter das Wort „nichts“ setzt der Groll einen Punkt, kein Ausrufezeichen. Er hält sich verdeckt. „Schatz, ist wirklich nichts?“ – „Nein, nichts.“ – „Schatz, du hast doch… weiter
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Der Typ war Mitte 20 und Student. Der Kleidung nach zu urteilen war er von Beruf Sohn, solche Schuhe könnte ich mir nicht mal nach drei Notarztschichten leisten. Aufgegriffen hatten wir ihn auf irgendeiner Party, wo er so hackdicht in der Ecke lag, dass sich seine nicht minder nüchternen Kumpels dann doch ein wenig Sorgen […]
Nadeln
Heute war wieder eine da…eine 20-jährige. Sie hatte seit 2 Tagen heftiges Erbrechen und konnte kaum Flüssigkeit zu sich nehmen. …
Leben erlaubt
(Zur Vervollständigung des letzten Thread🙂 Es gibt ab und an auch mal erfreuliche Dinge aus der Notaufnahme zu berichten. Gestern hat es eine junge hochschwangere Dame nicht mehr bis in den Kreißsaal geschafft und hat dann bei uns in der Notaufnahme entbunden. Zum Glück hat die Natur es so eingerichtet, dass das ganze im Idealfall auch ohne fachkundige ärztliche Hilfe vonstatten geht, denn als der ersehnte Gynäkologe bei uns ankam war das Ganze schon erledigt. Mutter strahlend – Baby wohlauf – Papa zu spät aber glücklich. Leben und sterben liegen in der Notaufnahme nah beieinander. Abgedroschener Spruch, aber wahr.