Ende September 2015 werden die Vereinten Nationen in New York neue globale Nachhaltigkeitsziele verabschieden, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Sie bestehen aus nicht weniger als 17 übergreifenden Politikzielen (“goals”) und 169 einzelnen Handlungszielen (“targets”), die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Dabei hat sich im Vergleich zu den Millennium Development Goals (MDGs) aus dem Jahre 2000 der Zielkatalog erweitert und es werden die Ziele zugleich höher gesteckt. Fundamental aber ist ein anderer Unterschied: Während die MDGs im Kern… weiter
Related Posts
Zeitleisten erstellen mit Easy Timeline
In der Psychiatrie ist es oft entscheidend, sich ein klares Bild vom zeitlichen Ablauf einer Erkrankung und deren Behandlung zu machen. Oft braucht man einen Überblick, wie sich die Erkrankung über die gesamte Lebenszeit dargestellt hat, und wann welche Therapie eingesetzt wurde. Und dann kommen oft noch weitere Faktoren dazu: Wo und wie wohnte der Patient? War er […]
Als ich Sonntagabend der Dienstarzt war – Teil 1
„Puh“, erzählte mir der Patient bei Visite, „Bin ich froh, dass ich jetzt auf Station bin. In eurer Notaufnahme, da geht es ja zu!“ „Äh ja“, sagte ich und während das letzte Wochenende in meinem Kopf wild aufflackerte konnte ich hier auch nicht wirklich widersprechen:
16 Uhr Sonntag: Die Anzahl anwesender Ärzte bewegt sich am unteren Ende der Skala: Ich las mir meine to-do-Liste durch, auf der 5 Kanülen und ein Ultraschall für Station 22 standen. Die Aufnahmeschwester stapelte währenddessen schon mal vier Aufnahmebögen vor mich hin. Neue Patienten. Ich beschloss mich also erst mal um diese zu kümmern und wanderte zu Herrn Gukojak. Husten. Seit 4 Tagen! „Äh und was erwarten sie sich nun so von uns?“ fragte ich freundlich, aber da klingelte mein Telefon und die Schwester der kardiologischen Station fragte, wann ich denn nun endlich käme um die Kanülen zu legen. Außerdem wären noch zwei EKGs da, die jemand anschauen müsse (und „jemand“ meinte selbstverständlich mich). „Öh, später“, sagte ich, während der nächste Anruf in der Leitung piepste. Der Rettungsdienst, sie kämen mit einem schweren Herzinfarkt. Ich versicherte Herrn Gukojak ich käme gleich wieder und rief den diensthabenden Kardiologen an, auf dass dieser auch käme um einen Herzkatheter beim baldig eintreffenden Patienten zu performen.
Anschließend organisierte ich alle nötige hierfür und wollte zurück zu Herrn Gukojak, wurde aber von einer jungen Frau aufgehalten, die wütend die Notaufnahme durchquerte. „ICH BIN EIN NOTFALL!“, rief sie aufgebracht, „ICH WARTE SCHON SEIT EINER STUNDE!“ „Herzrhythmusstörungen“, murmelte mir die Aufnahmeschwester und schob mir das EKG der Frau zu, auf dem aber keine Rhythmusstörungen zu sehen waren. „Öhm“, erklärte ich, „wir werden uns das bald anschauen. Haben sie bitte noch etwas Geduld.“ Die Frau war nicht erfreut und ich ging wieder zu Herrn Gukojak. Doch da kam auch schon der Rettungsdienst mit dem schweren Herzinfarktpatienten und ich beschloss Herrn Gukojak erst mal zum Röntgen zu schicken.
So wanderte ich mit ins Herzkatheterlabor, wo der Patient kurzfristig überlegte nun zu sterben, woraufhin wir ihn professionell zurückreanimierten und unser Chefkardiologe zwei große Stents einbaute. „Der hat einen kardiogenen Schock!“ erklärte mir der Chefkardiologe gewichtig und dass ich ja gut nach ihm (dem Herzinfarktpatienten!) schauen solle. Dann rief die kardiologische Station an, was denn nun mit den Kanülen wäre.
Dann rief die Notaufnahme an, dass inzwischen sieben Patienten warten würden. Ob ich bald fertig wäre?!
Dann rief die gastroenterologische Station an, einer ihrer Patienten wäre aus dem Bett gefallen und ich soll kommen und schauen.
Dann rief ein Gynäkologe an, ich müsse unbedingt einen Ultraschall für ihn machen. „Uh“, sagte ich, „Ultraschall, das kann etwas dauern!“ „So eine Stunde dann?“ fragte der Gynäkologe. „Hm, nein eher so fünf.“ Der Gynäkologe war auch nicht erfreut und ich verlegte den Herzinfarktpatient auf die Intensivstation. „Stündlich!“ rief mir der Chefkardiologe hinterher, „sie müssen stündlich nach ihm schauen!“ Dann ging er wieder nach Hause.
(Fortsetzung folgt)
Golfclub und P-Patienten
Im Dienst ist wiedermal die Hölle los. Es ist Sonntag Nachmittag, kurz nach sechzehn Uhr und ich habe noch nicht gefrühstückt. Und wieder geht der Piepser. Die Station ist dran. „Herr Doktor?“ „Ja?“ „Können Sie mal kommen?“ „Worum geht’s denn?“ „Ach, komm doch einfach mal rauf!“ „Dringend?“ „Streng genommen eigentlich… hmmm…. nichts Neues…“ Die Schwester […]