Herbstzeit – Pilzzeit. Die ersten bunten Blätter leuchten in der letzten Septembersonne. Perfekte Bedingungen, um auf Pilzjagd zu gehen. Pfifferlinge sind ein besonderer Genuss. Eine kleine Ode an einen Pilz, der so gar nicht “keinen Pfifferling” wert ist. Viel Spaß und guten Appetit! Apropos – was hat es dann mit der Redewendung auf sich und was ist überhaupt ein “Fifrelin”? (Die französische Version dieses Artikels gibt es hier.)
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Wieviel Fluorid soll mein Kind nehmen?
Als werdender Papa mit guten Zähnen möchte ich auch für die Zähne meiner Kinder vorsorgen. Dazu habe ich mich heute etwas eingelesen.
Fluor schützt die Zähne vor Karies. Aber zuviel Fluor schadet den Zähnen. Das kann dann zu einer Fluorose führen.
Optimale Menge
Es wird angenommen, dass die Einnahme von 0,05-0,07 mg/kg optimal ist [Steven 2003].
Allerdings kann auch schon bei dieser Fluorid-Menge eine Fluorose auftreten.
Deutsche Leitlinie
Leider unterscheiden sich die Leitlinien der Zahnärzt und die der Kinderärzte erheblich.
Aus der S2k-Leitlinie vom 23.01.2013 “Fluoridierungsmaßnahmen zur Kariesprophylaxe” lässt sich folgendes entnehmen:
Fluor Tabletten
Fluoridtabletten wirken sowohl beim Lutschen in der Mundhöhle, als auch nach dem Schlucken. Für eine langfristige Wirkung ist der Effekt aber am größten, wenn die Tabletten gelutscht werden.
Wenn regelmäßig ausreichend fluoridiertes Haushaltssalz verzehrt wird, sollten keine Fluorid-Tabletten eingenommen werden. Säuglinge und Kleinkinder in den ersten drei Lebensjahren nehmen üblicherweise nur sehr wenig Salz zu sich.
Die Studienlage für den Schutz des bleibendes Gebisses ist weniger überzeugend, als für das Milchgebiss.
Eine Fluorideinnahme in der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.
Fluoridiertes Speisesalz
Fluoridiertes Speisesalz schützt vor Karies
Fluoridierte Zahnpasta
Die Empfehlungen der Zahnärzte und der Kinderärzte unterscheiden sich. OMG! [Anmerkung von mir]
Empfehlungen der Kinderärzte
Zahnpasta soll erst verwendet werden, wenn das Kind die Zahnpasta nach dem Putzen weitgehend ausspuckt. Im Durchschnitt ist das im Alter von 4 Jahren. Anmerkung von mir: Leider bleibt unklar, ob man unfluoridierte Zahnpasta verwenden könnte.
Es soll möglichst wenig Zahnpasta verwendet werden.
Bei unter 16 jährigen wurde gezeigt, dass Zahnpasta mit einem Fluoridgehalt von über 1000 ppm die Wahrscheinlichkeit von Karies reduziert.
Die Verwendung von Kinderzahnpasta mit 500 ppm wird nicht empfohlen, da eine Wirksamkeit nicht belegt ist.
Kinder ohne weitere relevante Fluoridquellen und bei einem Fluoridgehalt im Trinkwasser bis zu 0,3 mg/l sollten zudem Fluoridtabletten nehmen.
Alter (Jahre) | Fluorid (mg/Tag) |
---|---|
0 – 2 | 0,25 |
2 – 4 | 0,5 |
4 – 6 | 0,75 |
ab 6 | 1 |
Bis zum zweiten erlebten Frühsommer soll die Fluoridgabe täglich mit 400-500 I.U. Vitamin D kombiniert werden.
Empfehlungen der Zahnärzte
Ab Durchbruch der ersten Milchzähne sollten die Zähne einmal am Tag mit einer geringen Menge einer Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluorid geputzt werden. Anmerkung: Das steht also im Widerspruch zu den Kinderärzten.
Ab dem zweiten Lebensjahr sollten die Zähne 2x täglich mit einer erbsgroßen Zahnpastamenge einer fluoridierten Kinderzahnpasta geputzt werden.
Ab dem Durchbruch der ersten bleibenden Zähne sollte zweimal täglich mit Erwachsenenzahnpasta mit 1000 ppm Fluorid geputzt werden.
Die Eltern sollten beim Putzen der Zähne anwesend sein und darauf achten, dass möglichst keine Zahnpasta verschluckt wird.
Wenn ausreichend fluoridiertes Speisesalz zugeführt wird, soll auf die Gabe von Fluoridtabletten verzichtet werden.
Diskussion
Die Aussagen der Gesellschaften für die Kinderheilkunde und die Zahnmedizin unterscheiden sich leider erheblich. Die Kinderärzte empfehlen auf Kinderzahnpasta zu verzichten und Fluoridtabletten zu schlucken bzw. zu lutschen. Die Zahnärzte empfehlen die beaufsichtigte Verwendung einer geringen Menge Kinderzahnpasta. Dabei sollen die Eltern sicherstellen, dass die Kinder die Zahnpasta nicht verschlucken. Fluoridtabletten sollen nur genommen werden, wenn nicht genügend Speisesalz zugeführt wird.
Ich hab als Kind die Fluoridtabletten gehasst. Aber dafür habe ich auch sehr gute Zähne bekommen. Ich bin daher etwas hin und hergerissen, was das Beste ist.
Ich glaube nicht, dass es genügt fluoridiertes Speisesalz zu verwenden, da ich nicht glaube, dass Kinder genügend Salz konsumieren bzw. soviel Salz konsumieren sollten. Eine Flurid-Tablette ist präzise dosiert und der Kariesschutz ist im Gegensatz zur Kinderzahnpasta belegt. Ausserdem ist es unzuverlässig als Elternteil permanent aufzupassen, dass die Kinder keine Zahnpasta verschlucken.
Daher tendiere ich eher zu den Empfehlungen der Kinderärzte: Fluoridtabletten geben und auf Zahnpasta verzichten.
Das hat auch gleich den Vorteil, dass man in den ersten Monaten das notwendige Vitamin D in Kombination mitgeben kann.
Quellen
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