In Arztpraxen werden – über alle Fachgruppen und Praxisformen bzw. –größen betrachtet – durchschnittlich nur 46,8% der für eine reibungslos funktionierende Praxisorganisation notwendigen Regelungen und Instrumente eingesetzt. Die hieraus resultierende Patientenzufriedenheit erfüllt lediglich 58,3% der Anforderungen und Wünsche. Und selbst in Betrieben, in denen die Teams akut keine Beeinträchtigung ihrer Arbeit verspüren, existieren häufig organisatorische Risikofaktoren, die mittel- bis langfristig zu Problemen führen. Das Hybrid-E-Book „Analyse der Praxisorganisation: Wo liegen Ihre Optimierungspotenziale?“ beinhaltet ein für alle Fachrichtungen, Praxisformen und –größen geeignetes Self-Assessment. Mit seiner Hilfe können niedergelassene Ärzte die in Ihrer Praxis eingesetzten Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen der Praxisorganisation in einem repräsentativen und objektiven Vergleich zu den Praxen Ihrer Fachgruppe sowie in Bezug auf den Best Practice-Standard im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten untersuchen lassen. Eine kostenlose Auswertung ist bereits im Kaufpreis des Buchs enthalten.
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Weihnachten bei MedCom international und der Deutschen…
Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Besinnung und des Rückblicks.
Grund genug, noch einmal einen Blick auf die erstaunliche Bonner PR-Firma Medcom international medical&social communication GmbH zu werfen. Deren Geschäftsmodell scheint u.a. darauf zu beruhen, dass sie die PR-Botschaften ihrer Kunden verdeckt unter dem Label “Deutsche Seniorenliga (DSL)” in die Welt verbreitet. Überhaupt gibt es eine Nähe zwischen der PR-Firma Medcom international und der “gemeinnützigen” Seniorenliga, die mit dem Wort “erstaunlich” nur ungenügend charakterisiert ist. Darüber hatten wir im April ausführlich berichtet.
Die Deutsche Seniorenliga (DSL) hat in den vergangenen Monaten ihre Aktivitäten etwas reduziert, jedenfalls scheint das Echo in den Medien nach mehreren Jahren einen Tiefststand erreicht zu haben. Inzwischen scheint im Pharmasektor gar eine plötzliche Zurückhaltung, zumindest jedoch eine Schüchternheit ausgebrochen zu sein, was die Zusammenarbeit mit der Firma Medcom angeht. Dafür spricht ein beunruhigender Rückgang der Pharma- und Medizintechnik-Kunden in der Referenzenliste der MedCom. Von den im April aufgeführten elf Kunden aus diesem Sektor sind mittlerweile acht Firmen spurlos aus der Referenzenliste verschwunden (Essex, Fumedica, Fujisawa, Merz, Novartis, Orthomol, Dr. Pfleger und Schering).
Mit den Referenzkunden verschwunden sind einige, aber nicht alle Broschüren der Deutschen Seniorenliga, von denen man annehmen konnte, dass sie von interessierten Pharmafirmen finanziert wurden, ohne dass dies in den Broschüren ausgewiesen war. Immer noch zu haben sind aber beispielsweise die Alzheimer-Broschüren der Seniorenliga, die man für getarntes PR-Material der Firma Merz halten könnte.
Die Firma Merz gehört dennoch zu den Pharmafirmen, die spurlos aus der MedCom-Referenzenliste verschwunden sind. Wenn es darum geht, mit einem kongenialen Auftritt des früheren ARD-Gesundheitsexperten Hademar Bankhofer und des Seniorenliga-Vorsitzenden Erhard Hackler in der mutmaßlichen Dauerschleichwerbesendung “Spektrum Gesundheit” auf der hauseigenen Internetseite www.alzheimerinfo.de Werbung zu machen (www.alzheimerinfo.de/metadata/vodcast200706/), zeigt sich die Firma Merz bislang weniger zurückhaltend.
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Beim Betrachten des Videos wird es mehr als deutlich, trotzdem noch der Hinweis: Natürlich ist das höchst umstrittene verschreibungspflichtige Medikament “Memantine” das Merz-Produkt, das der Seniorenliga seit vielen Jahren – und Bankhofer für die Dauer der Aufzeichnung dieser Sendung – am Herzen liegt.
Kerners meinungsfreies Burda-Stiftung Engagement
Nach dem Spiegel-Titel beschäftigte sich gestern Johannes B. Kerner in seiner ZDF-Sendung mit dem Nutzen von Früherkennungsuntersuchungen
In der Sendung bezeichnete sich Kerner als “weitgehend meinungsfrei” als ein Experte in der Runde den Nutzen der Darmkrebsfrüherkennung erklärte und Kerners Zustimmung einforderte. Meinungsfrei genug, um für die Felix Burda Stiftung als Prominenter seinen Kopf hinzuhalten und für die Früherkennungs-Koloskopie zu werben.
Kerner Meinungsfreiheit bestätigt eindrucksvoll eine Aussage von Prof. Ingrid Mühlhauser, die die Früherkennungs-Kritikerin und Gast bei Kerners Talk am Nachmittag vor der Sendung in einem Interview mit SPON gemacht hat:
Mühlhauser: Diese Art von Kampagnen ist einer aufgeklärten Gesellschaft unwürdig. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Promis nicht über den Nutzen und auch nicht über den Schaden der Untersuchung Bescheid wissen. Die wissen nicht, was hinter dieser ganzen Vorsorge-Propaganda steht und lassen sich einfach missbrauchen. Wenn diese Leute besser informiert wären über die wissenschaftliche Basis und die Informationen wirklich verstehen könnten, würden sie sich wohl nicht für solche Kampagnen hergeben.
In der von dem doch nicht so meinungsfreien Kerner geleiteten Sendung kam Ingrid Mühlhauser nicht so oft zu Wort und verglichen mit dem Spiegel-Interview fehlte die pointierte Kritik. Der Hintergrund: In der 5 Stunden zuvor aufgezeichneten Sendung wurde der Vorsorgeteil nach meinen Informationen um 10 Minuten gekürzt. Unter anderem sehr detaillierte Ausführungen der Professorin zu den möglichen Risiken der grossen Darmspiegelung und die Bedeutung von falsch positiven Befunden der Mammographie für die Betroffenen wurden rausgeschnitten. Stattdessen durfte der Inhaber eines Hitech-Früherkennungs-Centers für Privatpatienten – und Anti-Aging-Papst – anhand eines Patienten mit rechtzeitig erkannten Nierenkarzinom, der voll des Lobes war, für seine 2750 Euro teure Dienstleistung werben.
Soviel wieder einmal zum Journalismus in Deutschland beim Umgang mit Medizin-Themen.
Die üblichen Verdächtigen
Der Zapp-Beitrag zur Schleichwerbung im Bayern-Journal gewährt kurze Einblicke in Dokumente, die die Details der finanziellen Transaktionen zwischen Auftraggebern und der Firma Camp TV zu belegen scheinen. Deutlich zu erkennen ein Auftraggeber, der den Stammlesern dieses Blogs bestens bekannt ist: die Mang Medical One AG.