Etwa 4 Millionen Deutsche leiden Schätzungen zufolge an einer depressiven Störung. Studienergebnissen zufolge liegt der Ursprung einer Depression jedoch nicht immer in der Psyche: Auch Entzündungen, Infekte und andere Erkrankungen können eine depressive Verstimmung beeinflussen.
Sind Entzündungen schuld an Depressionen?
Depressionen (v. lat. deprimere “Niederdrücken”) zählen in der heutigen Gesellschaft zu den Volkskrankheiten. Die Ursachen sind vielfältig. Neben der genetischen Disposition können auch neurobiologische und traumatische Faktoren, aber auch chronische Erkrankungen eine Rolle bei der Entstehung spielen. Bereits in der Vergangenheit fanden Forscher heraus, dass die Gehirne von Betroffenen oftmals entzündet waren. Kanadische Wissenschaftler konnten nun mittels Hirnscans zeigen, dass während der depressiven Phasen Entzündungsprozesse in bestimmten Arealen der Großhirnrinde stattfanden. Die Gehirne der Depressionspatienten zeigten höhere Entzündungswerte als die der Kontrollgruppe. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen hoffen die Forscher, in Zukunft entzündungshemmende Medikamente zu entwickeln, mit denen sich Depressionen besser behandeln lassen. Derzeitige Antidepressiva weisen nur eine geringe Wirksamkeit auf: Etwa 30 % der Patienten sprechen auf das erste Präparat an, das ihnen verschrieben wird.
Oder steckt ein Nährstoffdefizit dahinter?
Auch ein Mangel an bestimmten Nährstoffen steht im Verdacht, Depressionen zu begünstigen. Dabei sind Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe wichtige Botenstoffe für eine ausgeglichene Stimmung, Ansporn oder auch Konzentration und für den Menschen von größter Bedeutung. So ist z. B. Magnesium einer der wichtigsten Mineralstoffe gegen die schädlichen Auswirkungen von Stress. Einer Untersuchung zufolge bestand bei jeder vierten Frau mit einer schweren Depression ein Mangel an B-Vitaminen. Insbesondere der Mangel an Vitamin B12 ist eine häufig übersehene Ursache für psychiatrische Erkrankungen.
Es lebe der Sport
Die antidepressiven Effekte durch Sport sind in der Forschung bereits bekannt. Sie werden von Patienten oft als hilfreicher als eine Psychotherapie oder eine Psychopharmakotherapie bewertet, die bisweilen mit ausgeprägten Nebenwirkungen einhergehen kann. Schon in der Antike riet man melancholischen Menschen zu mehr Bewegung. Studien belegen, dass Sport gegen schwere Depressionen genauso effektiv helfen kann wie eine medikamentöse Behandlung. Dazu eignen sich insbesondere Ausdauersportarten wie Joggen oder Walken.
Tipps zur Vorbeugung von Depressionen
1. Stress vermeiden:
Nicht immer läuft das Leben nach Plan und so müssen wir auch mit schwierigen Situationen fertig werden. Als Ausgleich dazu sollte man eine Möglichkeit finden, wie man mit diesen Belastungen besser umgehen kann, wie etwa Sport oder Meditation.
2. Bewegung ist alles:
Sport fördert die Ausschüttung der sog. Glückshormone, die sich positiv auf die Stimmung auswirken und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. In Studien konnte der antidepressive Effekt durch Ausdauertraining schon nach 10 Tage bei Patienten mit klinischer Depression nachgewiesen werden.
3. Aktiver Lebensstil:
Es ist wichtig, sich Zeit für die schönen Dinge des Lebens zu nehmen und regelmäßig seinen Hobbies und angenehmen Aktivitäten nachzugehen – nach dem Motto: Gönn dir doch was.
4. Positives Denken:
Auch in schwierigen Situationen sollte man sich immer die positiven Aspekte des Lebens vor Augen halten und negative Sichtweisen vermeiden.
5. Familie und Freunde:
Der Rückhalt und die Unterstützung durch Familie und Freunde kann ebenfalls vor Depressionen schützen. Deshalb sollte man den Kontakt zu nahestehenden Personen regelmäßig pflegen und sich ihnen auch anvertrauen können.
Quelle: medicalpress.de – Foto: Laif Balance/Yupik