Bei über 1400 Fachbeiträgen pro Jahr: Wie viel Zeit braucht man, um sich einen guten Überblick über die Literatur zu verschaffen? Möchte man sich zu einem wissenschaftlichen Thema Expertenwissen aneignen, ist das Rezept sehr einfach. Fachliteratur suchen, lesen und verstehen. Suchen, lesen, verstehen. Klingt einfach, ist auch einfach. Allerdings ist es zudem wie mit dem englischen Rasen. Den muss man auch nur säen, gießen und mähen. Das macht man 400 Jahre lang, schon hat man den perfekten englischen Rasen. Das gute bei dem Expertenwissen in… weiter
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bitte hinterlassen sie diesen raum, wie sie ihn …
ich komme in das untersuchungszimmer, in dem eine kleine braungelockte zweijährige ihre verwüstungen hinterlassen hat: offene schubladen, schranktüren, mülleimer umgeworfen, waage verschoben, der bildschirm am pc ist schwarz.
das spielzeug ist unberührt.
mama sitzt weit entfernt auf einem stuhl und betrachtet sich das ganze.
als ich ins zimmer trete, zeigt sie auf den pc:
"die kleine hat ihren computer ausgemacht."
ich: "ah, ok, warum das?"
mutter: "kann man ja wieder anmachen."
ich: "ja, klar, schon. nur, warum hat sie den computer ausgemacht?"
mutter: "wie jetzt?"
ich: "naja, warum konnte sie den computer ausmachen?"
mutter: "keine ahnung."
ich: "nun, weil sie selbst zu langsam waren."
mutter: "…?"
ich: "ja, wirklich, sie müssen schneller sein."
mutter: "ist doch nur ein computer."
ich: "richtig, darum gehts mir auch gar nicht, den schalten die kinder hier vier oder fünfmal die woche aus. aber morgen ist eine steckdose, die die kleine vor ihnen erreicht."
mutter: "die sind bei uns alle gesichert."
ich: "aber doch nicht überall. das wissen sie doch gar nicht. da geht es auch ums lernen."
mutter: "sie weiss schon, was eine steckdose ist."
ich: "aber den respekt vor einem computer, sogar einem fremden, hat sie nicht. und sie sind nicht dazwischen gegangen."
mutter: "den kann man doch wieder starten."
ich: "ehrlich, frau dombrowski-celik-meyer, sie sollten solche situationen vorhersehen und dann eventuell dazwischen gehen. sonst wird sie immer schneller sein als sie. und alles ausprobieren. und auch alles erlaubt bekommen."
mutter: "mmh. aber den computer kann man ja wieder starten."
ich habe dann die untersuchung gemacht, ging alles prima, das kind war auch eigentlich gesund. zurück blieb nur ein halb verwüstetes zimmer. die mutter hat sich freundlich verabschiedet, die kleine zog einfach so von dannen, ohne tschüss und auf wiedersehen. schüchtern eben die kleine .
und das zimmer blieb so zurück, wie es die mutter bestimmt nicht beim nächsten mal antreffen will.
aufräumen durften die helferinnen.
Update: Thirty Meter Telescope vs. heiliger Berg und mehr
Vor anderthalb Monaten hatte ich an dieser Stelle über den Bau des Thirty Meter Telescope (TMT) auf dem Berg Maunakea in Hawaii sowie über die Proteste der Native Hawaiians dagegen geschrieben. In der Zwischenzeit bin ich den Online-Diskussionen insbesondere der Astronomen über das Thema gefolgt und hatte auch selbst ein sehr spannendes Treffen mit einem jungen Native Hawaiian, der Wissenschaftler ist und sich über die astronomischen Hintergründe informieren wollte. Während dieser ganzen Zeit hatte sich bei mir das Gefühl einer… weiter
Warum ist Doc Blog abgetaucht?
Ich weiß gar nicht, ob sich diese Frage überhaupt jemand stellt/gestellt hat. Dennoch möchte ich kurz “Rechenschaft” über mein Verschwinden ablegen.
Jeder weiß ja, daß ich semiglücklich in meiner Klinik und mit den Arbeitsbedingungen war. Trotzdem ist einfach so kündigen irgendwie auch nicht meine Sache, man weiß ja nie, was man bekommt, sondern nur, was man aufgibt.
Letzten Endes brauchte ich wohl einfach eine Auszeit. Da unbezahlter Urlaub aber nichts ist, was die Miete zahlt, haben wir uns zu einem eigentlich ganz natürlichen Schritt entschlossen.
Doc Blog ist jetzt nämlich in Elternzeit 😉
Und was soll ich sagen. Am Anfang habe ich mir zwar meine (halbwegs) geordnete Ambulanz zurückgewünscht (nein, nicht wirklich), aber mittlerweile lebe ich ein Luxusleben. Es ist wunderbar den ganzen Tag für unseren Zwerg dazu sein, alles mitzuerleben, jede Minute zu geniessen. Den Tag nicht verplanen müssen, sich nicht mehr hetzen müssen. Wenn ich zu spät komme, bin ich eben zu spät, wenn ich nicht schnell genug bin, mache ich eben morgen weiter.
Und immer ist hier einer, der komplett und aufrichtig hinter mir steht, mich ganz toll findet und mich immer mit einem Lächeln begrüßt. Unbezahlbar.
Leider hält mich der neue Job (“Berufung”) so auf Trab, daß ich nicht mal mehr die Blogs der Kollegen lesen kann (der Feedreader zeigt aktuell 160 ungelesene Nachrichten), geschweige denn mein eigenes Blog aufrecht erhalten kann. Ganz abgesehen davon, daß ich nun nichts aktuelles von der medizinischen Front zu berichten vermag.
Doc Blog