Tja, das war’s dann wohl, sagt die Kollegin, der romantische Trip zu zweit an die Seine ist storniert. Kann man ja nicht mehr machen, sagt sie. Viel zu gefährlich! Wer weiß, was noch alles passiert!
Die Shopping-Tour nach London wird ebenfalls gecancelt. Ist ja noch schlimmer! Diese Wahnsinnigen sind ja zu allem fähig.
Berlin, Barcelona und Budapest sind ebenfalls Out. Große Metropolen muss man jetzt meiden. Auch Hamburg, Helsinki und Heidelberg. Und den Frankfurter Flughafen sollte man großräumig umfahren und sich in Köln, München oder Stuttgart besser nicht in Bahnhofsnähe aufhalten.
U-Bahnen sind sowieso ein No-Go und größere Ansammlungen von Menschen sowieso: keine Demos, Konzerte, Kino- oder Theaterbesuche mehr!
Und was ist mit Weihnachtsmärkten oder einem Bummel durch eine samstagsvolle Fußgängerzone? Einkäufe tätigt man besser online. Aber vorsichtig sein, wenn der Paketzusteller klingelt, man kann sich ja heutzutage auf gar nichts mehr verlassen!
Nein!
Was in Paris passiert ist, ist schlimm.
Es ist schlimm, furchtbar, und mir fehlen die Worte. Ich belasse es dabei, den Angehörigen der Opfer mein Beileid auszusprechen.
Was in Paris passiert ist ist schlimm, und es wird wieder passieren.
Es wird wieder und wieder passieren, so lange solche Typen gibt. Mir will gerade kein passendes Schimpfwort einfallen, welches passenderweise das ausdrückt, was ich für solche Gestalten empfinde. Nein, das sind keine armen Verrückten! Um so etwas durchzuziehen bedarf es einer gewissen Intelligenz und eiserner Disziplin plus einen Haufen Rücksichtslosigkeit und völlige Verblendung. Von solchen Typen gibt’s noch ziemlich viele. Ich will gar nicht wissen, was die noch alles vorhaben!
Die Frage ist, was wir daraus machen: Den Rückzug antreten?
In den USA – aber auch in vielen lateinamerikanischen, afrikanischen und asiatischen Staaten gibt es immer mehr “Gates Communities”, also stacheldrahtumzäunte Wohn- und Geschäftsquartiere für die, die es sich leisten können. Draußen dürfen dann die Mörder und Totschläger nach Herzenslust toben so viel sie wollen.
Nein!
Soweit sind wir noch nicht hier in Europa. Noch nicht. Wird es irgendwann einmal soweit kommen?
Gut möglich!
Was ist mit dem arabisch aussehenden Herrn dort in der U-Bahn, dieser junge Mann da mit Vollbart, der ins Leere starrt und Koranverse betet?
Sollte man nicht doch besser die Politiker zum Handeln auffordern, also dafür sorgen, dass solch finstere Gestalten nicht mehr ins Land kommen? Man könnte einen riesengroßen, langen Zaun bauen, einmal ganz um Europa herum! Oder Flüchtlingsboote von der Marine versenken lassen. Oder gleich ein paar Atombomben werfen auf die Länder, da wo die herkommen, dann ist Ruhe im Karton!
Rein Technisch alles kein Problem, ist ja noch genug von da, von dem Zeug!
Am Rande von braundumpfigen Dumpfbackendemos dürften solche Sprüche zumindest hinter vorgehaltener Hand öfters zu hören sein. Nun stelle man sich vor, so ein Typ mit Sprengstoffweste mischt sich da unters Volk, drückt aufs Knöpfchen und nimmt fünfzig Dumpfbacken mit in den Tod. Oder: er jagt sich nicht auf einer Dumpfbackenversammlung sondern auf einer Gegendemo in die Luft und tötet mit hämischem Grinsen noch eben schnell fünfzig Leute, die eigentlich für Toleranz und Offenheit eintreten wollten?
Dann wird es nicht lange dauern, bis dumpfbackige Sprüche nicht nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen werden, sondern auch von Politikern, die genau dafür gewählt werden.
Davor habe ich Angst.