Kurzzeitprohylaxe und Manager bei planbaren komplexen Interventionen
Der Ausschuss Demografie beschäftigte sich in der 2. Legislaturperiode mit der Frage, wie das deutsche Gesundheitswesen einem wachsenden Versorgungsbedarf und steigenden Gesundheitskosten begegnen kann – vor dem Hintergrund der schrumpfenden Solidargemeinschaft und dem personell stagnierenden Gesundheitssektor.
Ihr Ansatz: Eine gezielte Kurzzeitprophylaxe um die Patientenkoordination im Zeitraum eines geplanten Eingriffs effizienter zu bündeln.
Momentan läuft es folgendermaßen, wenn eine Operation oder ein anderer planbarer Eingriff (Intervention) ansteht: Haus- oder Facharzt/-ärztin stellt in der Praxis eine Diagnose und empfiehlt darauf basierend einen Eingriff. Von diesem Moment X geht es für die Patienten zunächst nach Hause, dann in die Klinik und im Anschluss meist in die Reha.
In diese Abläufe sind viele Menschen involviert. Ein hoher und kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen dem wechselnden medizinischen Personal ist nötig. Im schlechtesten Fall gehen dabei Informationen verloren oder es werden Leistungen mehrfach oder gar nicht erbracht, weil der Überblick über die gesamte Krankheitsgeschichte der Patienten fehlt. Zudem muss das medizinische Personal die Betreuung, Prävention, Operation und Rehabilitation koordinieren, ohne bei dem kompletten Krankheitsweg der Patienten involviert zu sein.
Ihre Idee zur Verbesserung nennen die Ausschussmitglieder eine sogenannte „gezielte Kurzzeitprophylaxe“, die genau diese Abläufe optimieren soll. Elementarer Bestandteil ist ein Manager der Intervention, ein Mittler zwischen Patient und medizinischem Personal, der „am“ Patienten arbeitet.
Am Anfang steht eine Vereinbarung zwischen Patient und Manager, welche Präventionsmaßnahmen vor dem Eingriff noch durchgeführt werden können. Nach dem Eingriff koordiniert der Manager die Rehabilitation und ambulante Nachsorge. Alle Schritte werden online dokumentiert und sind für alle am Interventionsablauf Beteiligten einsehbar.
Was hat das jetzt mit dem demografischen Wandel und seinen Folgen für das Gesundheitswesen zu tun?
In Zukunft wird es mehr Patienten geben, die einen stationären Eingriff machen müssen Gleichzeitig wird die Anzahl des medizinischen Personals im besten Fall stagnieren. Durch einen Interventions-Manager kann das medizinische Personal seine Kapazitäten optimieren, indem Koordinationsleistungen abgeben werden und es sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren kann. Damit wird weiterhin eine gute Versorgung für eine höhere Anzahl von Patienten garantiert.
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Lesen Sie die Ergebnisse des Ausschusses Demografie hier im Detail.
Das komplette Ergebnispapier des Young Lions Gesundheitsparlamentes finden Sie hier.