Gesunde Winterhaut

Im Winter reagiert unsere Haut in besonderem Maße auf die negativen Auswirkungen externer Faktoren wie Wind, Kälte und trockener Luft in beheizten Rumen. In dieser Zeit benötigt die Pflege der Haut daher mehr Aufmerksamkeit in Form von reichhaltigen Pflegeprodukten und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr. medicalpress erklärt, wie das geht.

Die Haut im Winterschlaf

Im Winter verliert die Haut fast doppelt so schnell Feuchtigkeit wie in den sonnenreichen Monaten des Jahres. Sie wird trocken und rau und reagiert besonders sensibel auf äußere Einflüsse wie UV-Licht oder Schadstoffe. Ihr natürlicher Schutzmechanismus ist geschwächt. Unsere Talgdrüsen, die hautschützende Lipide produzieren, reduzieren ihre Aktivität merklich, ab 8 °C stellen sie die Produktion sogar vollständig ein. Um die Hautbarriere zu stärken und damit die Schutzfunktion zu erhalten, ist es besonders wichtig, der Haut nun Feuchtigkeit und Fette zuzuführen. Besonders Neurodermitiker müssen jetzt verstärkt darauf achten, dass ihre ohnehin bereits trockene Haut nicht noch weiter austrocknet.

So bleibt die Haut in Balance:
 
Reinigung

Besonders Menschen mit empfindlicher Haut sind beim Thema Gesichtsreinigung oftmals verunsichert. Als Faustregel gilt jedoch: Reinigungsprodukte wie Waschgel oder Gesichtswasser sollten in etwa dem pH-Wert der Haut (ca. 5,5) entsprechen und keinen Alkohol enthalten. Auch bei der Reinigung des Körpers empfehlen Experten seifenfreie, rückfettende Duschlotionen oder Badeöle mit milder Waschgrundlage, die die Haut besonders schonend reinigen.

Pflege

Eine reichhaltige Gesichtspflegecreme gehört in der kalten Jahreszeit zum Pflichtprogramm dazu und ersetzt die Feuchtigkeitspflege des Sommers. Anders als der Rest des Körpers hat das Gesicht im Winter nämlich keinen textilen Schutz und ist den Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert. Auch ist im Gesicht der Anteil des Fettgewebes, das unseren Körper vor Kälte schützt, wesentlich geringer. Was die Haut jetzt braucht, ist eine reichhaltige Pflege, die die Haut mit Lipiden versorgt und sie geschmeidig hält. Sog. Cold Creams regenerieren trockene und sehr trockene Haut und schützen sie vor Kälte. Einmal wöchentlich eignen sich auch feuchtigkeitsspendende und nährende Gesichtsmasken, die der Haut neue Vitalität verleihen, ihre Lipidschicht wieder aufbauen und ihr Wasserbindungsvermögen unterstützen. Für die Lippen eignet sich im Winter ein Lippenpflegestift gut, denn er versorgt die zarte Haut mit Fett. Entgegen der verbreiteten Meinung sind in einem solchen Pflegestift keine Stoffe enthalten, die eine körperliche Abhängigkeit verursachen können.

Nach dem Duschen oder Baden sollte man sich mit einer feuchtigkeitsspendenden und fetthaltigen Lotion eincremen. Dabei sollten auch Schienbeine und Ellenbogen nicht vernachlässigt werden. Diese Stellen sind einer hohen Abnutzung ausgesetzt und besitzen weniger Talgdrüsen,so dass sie schneller austrocknen. Hier eignen sich Wirkstoffe wie Harnstoff (Urea) ebenso gut wie Glycerin, da sie den Wasserverlust der Haut deutlich mindern. Sie dringen tief in die Haut ein, versorgen sie mit Lipiden und lassen sich gleichzeitig atmen. Auch die Haut auf dem Handrücken ist sehr zart, denn dort befinden sich ebenfalls nur wenige Talgdrüsen. Hinzu kommen im Winter zusätzliche Belastungen wie häufigeres Händewaschen oder die Reibung durch Handschuhe, die die Haut noch mehr strapazieren.

Um abgestorbene Hautschüppchen und Hauttalg zu beseitigen, kann man nach Bedarf ein Peeling anwenden.

Kleine Hautpflegekunde

Die Haut der Kleinsten erfordert die größte Zuwendung. Bis zu 5 X dünner als erwachsene Haut ist auch ihr pH-Wert in den ersten Lebenswochen noch erhöht und sinkt erst später auf einen Wert um 5,5 ab. Hier ist nicht nur im Winter regelmäßiges Pflegen angesagt. Außerdem trocknet Babyhaut viel schneller aus und ist dadurch durchlässiger für Bakterien und Keime.

Quelle: medicalpress.de – Foto: Physiogel