Digitales Diabetes-Management
Der Begriff „Wettbewerb“ scheint auf den ersten Blick, nicht immer auf das Gesundheitswesen anwendbar. Sollte es doch darum gehen, das bestmögliche Resultat für die Patienten zu erreichen, weitgehend unabhängig von Eigeninteressen.
Der Wettbewerb zwischen Leistungserbringern und Kostenträgern hilft jedoch im optimalen Fall, Innovationen voranzutreiben, die die Versorgung der Patienten verbessern. Der Wettbewerb müsse dem Patienten nützen, so formulieren die Ausschussmitglieder ihre Prämisse.
Um diese Möglichkeiten der Innovationsfähigkeit durch Wettbewerb aufzuzeigen, haben sich die Ausschussmitglieder auf ein Krankheitsbild, Diabetes Typ II, fokussiert.
Dabei ist das Konzept eines patientenorientierten „Disease Management Program“ (DMP) entstanden. Von den bereits existierenden DMPs unterscheidet sich diese Variante darin, dass den Patienten nicht nur Angebote bereitgestellt werden, sondern sie aktiv daran teilnehmen können – sie also Adressaten und wesentlicher Kunden des Versorgungsangebots sind.
Haben sich die Patienten für diese Variante der Behandlung entschieden, besteht eine verpflichtende kontinuierliche digitale Rückkopplung zwischen Patienten, Leistungserbringer und Krankenkasse. Das Ziel: die Senkung des HbA1c-Wertes bei Patienten mit Diabetes Typ II.
Zum Start der Behandlung werden individuelle Jahresziele gemeinsam mit dem Arzt festgelegt. Über digitale Anwendungen wie z.B. Apps oder Quantified Self Geräte, wird der HbA1c -Wert der Patienten kontinuierlich überwacht. Sie überprüfen aber ebenso, ob der Patient genug Eigenleistung erbringt, damit sich dieser Wert senkt, z.B. sich ausreichend bewegt.
Mit dem erarbeiteten Konzept zieht der Ausschuss nun aber keinen Schlussstrich unter seine Arbeit. Die weiteren Schritte wurden bereits geplant. In einer Präferenzerhebung werden die Ausschussmitglieder die Bedürfnisse der Patienten erheben und sich zudem einem „Reality Check“ durch verschiedene Interessengruppen unterziehen.
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Lesen Sie die Ergebnisse des Ausschusses Wettbewerb hier im Detail.
Das komplette Ergebnispapier des Young Lions Gesundheitsparlamentes finden Sie hier.