Meine Arbeit auf dem Hofgut Gassenbach

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Mein Name ist Anna Klas. Ich bin auf dem Hofgut Gassenbach für die Pflege eines Hühnerstalls verantwortlich. Ich füttere die Hühner, lese die Eier, säubere und miste die Nester und die Sitzstangen. Ich wische auch Staub, sacke das Futter ab und fange die Hühner für den Abtransport ein. Manchmal helfe ich bei der Ernte.

Sehr viel Spaß macht mir das Auslanden der jungen Hühner und ich halte die Hühner auch gern fest, wenn sie geimpft werden müssen. Es macht mir auch viel Spaß, weil es wichtige Aufgaben sind und weil ich mit den Mitarbeitern der Domäne Mechthildhausen zusammenarbeiten kann. An der landwirtschaftlichen Arbeit schätze ich vor allem den Kontakt mit den Tieren. Es ist eine sehr sinnvolle Arbeit. Man sieht, was man später isst und wie es wächst. Das Leben mit den Jahreszeiten, zum Beispiel die immer wiederkehrende Erntezeit, ist schön.

Ich kann sehr gut mit Tieren umgehen. Tiere sind weniger kompliziert als Menschen. Sie hören gut zu und lügen nicht.

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Die Bedeutung von Selbstständigkeit

Selbstständigkeit ist mir wichtig. Ich lebe allein. Deshalb kann ich nach Hause kommen, wann ich will und keiner sagt mir, wann ich putzen soll. Ich kann mein Geld ausgeben, wie ich möchte, und kann Entscheidungen alleine treffen. So kann ich auch selbst entscheiden, wann ich Hilfe brauche.

Ich wünsche mir, dass Menschen mit Behinderungen mehr reisen und andere Sprachen lernen können. Es wäre schön, wenn es für alle selbstverständlich wäre, dass sie reiten und auch andere Sportvereine besuchen könnten. Bessere Medizin und technische Geräte für Behinderte in anderen Ländern wären auch sehr schön.

Meine Hobbys neben der Landwirtschaft und meine Wünsche für die Zukunft

Ich reite sehr gern, schon seit 15 Jahren. Aber ich stricke auch und lese viel, außerdem mache ich gerne Zumba. Hundegänge und Reisen gehören auch zu meinen Hobbys. Mit meiner Familie war ich schon in der Türkei, in Marokko, in Thailand und in den USA.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das Hofgut Gassenbach als Arbeitsplatz erhalten bleibt und dass mehr Arbeitsplätze für Behinderte angeboten werden. Es wäre schön, wenn es die Gesellschaft als normaler ansieht, eine Behinderung zu haben, und die Leute besser mit Behinderung umgehen könnten.

Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft versteht, dass Behinderte auch gute Menschen sind.

Autorin Anna Klas

Ich bin 27 Jahre alt und seit September 2006 im Gassenbacher Hof als Mitarbeiterin in der Vitos Werkstatt für behinderte Menschen Idstein tätig.

Ich habe mir diesen Arbeitsplatz selber ausgesucht und bin sehr zufrieden dort.

Mit einer Behinderung geboren, habe ich über die Jahre  gelernt, dies zu akzeptieren. Einer meiner Wahlsprüche ist „ Wer ist schon normal?“ Ich bin auch Epileptikerin, aber ich bin auch glücklich und zufrieden so wie ich bin!