Das Best Practice-Instrument
Was machen internistisch tätige Best Practitioner in ihren Praxisbetrieben bei der Mitarbeiterführung anders als ihre Kollegen? Ein Aspekt ist, dass sie bei ihren Patienten-Zufriedenheitsbefragungen auch die Weiterempfehlungsbereitschaft ermitteln.
Die aktuellen Facts & Figures
Etwa die Hälfte der fachärztlich tätigen Internisten hat bislang zumindest einmal eine Patienten-Zufriedenheitsbefragung durchgeführt. Die Aufbaustruktur der Fragebögen ist meist sehr einfach gehalten, als Bewertungsmaßstab fungiert in der Regel eine Schulnoten-Skalierung. Doch nur in den wenigsten Untersuchungen wird auch gezielt die Bereitschaft der Patienten erhoben, die bewertete Praxis und ihre Leistungen Familienangehörigen, Freunden, Verwandten und / oder Arbeitskollegen etc. zu empfehlen. Die Angabe wird jedoch für eine realistische Beurteilung des Zufriedenheits-Niveaus unbedingt benötigt: beschreibt die Zufriedenheit eine operativ bedingte, situative Impression mit retrospektivem Hintergrund, ist die Empfehlungsbereitschaft vor allem perspektivisch gerichtet und strategisch relevant, da Patienten-Testimonials auch heute noch das wichtigste Marketinginstrument für Mediziner und ihre Teams sind. Ein Patient kann mit der Praxis-Performance für sich persönlich durchaus zufrieden sein, empfiehlt die Praxis aber nicht weiter, da er bestimmte Aspekte der Leistung Dritten gegenüber nicht vertreten möchte, z. B. einen medizinisch-empathisch brillanten Internisten, der jedoch einen äußerst schlecht organisierten Praxisbetrieb mit langen Wartezeiten hat. Erst die Gegenüberstellung von Zufriedenheits- und Empfehlungs-Bewertungen ermöglicht eine Gesamtbeurteilung der Patientenmeinung.
Zur Serie „Facts & Figures aus der Gesundheitswirtschaft“
Unter diesem Titel berichten wir über die Analyse-Resultate von Management-Prozessen, -Instrumenten und -Verfahrensweisen, die die Arbeit der Akteure in der Gesundheitswirtschaft kennzeichnen. Die Betrachtung erfolgt aus der Best Practice-Perspektive, die dann mit der Umsetzungsrealität verglichen wird. Aus dieser Gegenüberstellung lassen sich Optimierungsansätze identifizieren, von deren Umsetzung nicht nur die handelnden Unternehmen, Personen, Institutionen und Verbände profitieren, sondern auch Interessenten, Kunden und Patienten. Die Daten und Hintergrundinformationen stammen aus Valetudo Check-up-Untersuchungen, Delphi-Befragungen sowie aus Marktforschungs-Analysen und Beratungen unseres Instituts.
Die Analyse zum Thema
Für Internisten, die die Weiterempfehlungsbereitschaft ihrer Patienten im Benchmarking-Vergleich kennenlernen und generell bislang ungenutzte Optimierungsmöglichkeiten des Praxismanagements identifizieren möchten, wurde ein spezieller Valetudo Check-up „Praxismanagement“ entwickelt. Mehr Informationen finden Sie hier.
Der Buch-Tipp zum Thema
Wie Patientenbefragungen erfolgreich entwickelt und umgesetzt werden