Es ist 14.30 Uhr an einem verregneten Freitagnachmittag, gerade tritt Julia Nohr ihren Dienst auf der Interdisziplinären Intensivstation (ITS) des Klinikums Frankfurt Höchst an.
In der blauen Bereichskleidung und die dunklen Haare zu einem Zopf zusammengebunden, geht es jetzt zur Übergabe. Die Kollegen aus dem Frühdienst berichten, was in ihrer Schicht los war. Damit die Patienten gar nicht merken, dass sich jetzt jemand anderes weiter um sie kümmert, muss alles ganz genau übergeben werden. Die Arbeit auf der ITS richtet sich zunächst nach einem bestimmten Ablauf. Nach der Übergabe macht Julia Nohr erst einmal einen Gerätecheck und schaut dann zum Beispiel nach ihren beatmeten Patienten. „Bei jedem Schichtwechsel muss bei diesen Patienten eine komplette Mundpflege durchgeführt werden. Dazu gehört nicht nur das obligatorische Zähneputzen, sondern auch, dass ich den Tubus in den jeweils anderen Mundwinkel lege, damit diese nicht wund werden“, berichtet die 23-jährige Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Julia Nohr ist seit dem 1. Mai 2015 auf der Intensivstation im Klinikum Frankfurt Höchst tätig. Der Liebe wegen zog die Landstuhlerin nach Frankfurt. Am Nardini Klinikum St. Johannes in Landstuhl in Rheinland-Pfalz hat sie auch ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolviert. Nach ihrem Examen 2012 arbeitete sie dort auf einer orthopädischen Station. „Als ich nach Frankfurt gezogen bin, habe ich mich aber explizit für die Intensivstation beworben“, erzählt sie im Gespräch. Während des Intensiveinsatzes in der Ausbildung habe sie gemerkt, dass ihr die Arbeit dort besonders Spaß mache. „Leider gab es im Nardini Klinikum keine freien Kapazitäten auf der Intensivstation.“ Im Klinikum Frankfurt Höchst ist das anders – hier werden dringend Intensivpflegekräfte gebraucht.
„Man kann den Ablauf auf der Intensivstation nicht so genau planen, es wird deshalb nie langweilig.“
An ihrer Arbeit gefällt Julia Nohr, dass sie so abwechslungsreich ist. „Man kann den Ablauf auf der Intensivstation nicht so genau planen, es wird deshalb nie langweilig. Besonders faszinierend finde ich die komplexen Krankheitsbilder und das Gefühl, mit meiner Arbeit Menschen helfen zu können. Wenn es beispielsweise einen Notfall gibt, dann weiß jeder was zu tun ist und arbeitet Hand in Hand mit den Kollegen – das ist eine besonders spannende Situation, die für mich als Neuling auch noch viel Adrenalin bedeutet“. Für die Weiterbildung zur Fachkraft für Anästhesie- und Intensivpflege im nächsten Jahr hat sich Julia Nohr bereits beworben.
Aber „zum Glück“ ist nicht jeder Tag ist ein Notfalltag und nicht alle Patienten sind beatmet. Für die wachen Patienten nimmt sie sich Zeit, um sich mit ihnen zu unterhalten, den Fernseher oder das Radio einzuschalten. „Ich stelle es mir furchtbar vor, wenn man hier so lange liegt, da tut ein bisschen Abwechslung ganz gut. Und auf der Intensivstation ist das möglich. Hier ist der Ablauf etwas anders als auf einer Normalstation, wo eine einzige Pflegekraft in der Nacht für 30 Patienten zuständig ist“, weiß Julia Nohr aus eigener Erfahrung. Durch eine Regelung ist genau festgeschrieben, wie viele Patienten auf der Intensivstation von einer Person betreut werden dürfen. Das stellt die optimale Intensivbetreuung sicher. „Natürlich kann es aber auch mal sein, dass an einem Tag so viel los ist, dass man keine Zeit hat, sich mit den wachen Patienten länger zu unterhalten“, berichtet sie.
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Interessierten Pflegekräften rät Julia Nohr sich auf jeden Fall zu bewerben – auch ohne vorhandene Weiterbildung, denn für diese kann man sich immer noch bewerben. „Ich bin das beste Beispiel dafür, dass es funktioniert. Die Kollegen haben mich sehr nett aufgenommen und mir schnell die Angst genommen, die ich anfangs durch die fehlende Intensiverfahrung noch hatte.“ Durch einen geregelten Einarbeitungsplan und den eigenen Mut sich an etwas Neues zu wagen, ist Julia Nohr nach einem halben Jahr auf der ITS angekommen. Es folgen sicher noch viele weitere Erfahrungen und spannende Tage mit ihren Kollegen im Klinikum Frankfurt Höchst.
Bild: Klinikum Frankfurt Höchst
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