Schon vor einigen Jahren hatte ich warnend über die Gefahr von Radikalisierung im Netz geschrieben (S. 12) – inzwischen ist das Phänomen für jede(n) sichtbar geworden. Und Religion ist natürlich immer ein Thema, bei dem auch die Emotionen hochgehen. Besonders übel scheinen es mir Religions- und Islamkritiker zu nehmen, dass ich aufzeigen konnte, dass der Religion-Demografie-Zusammenhang (Religiöse haben im Schnitt mehr Kinder) eben keinesfalls nur bei “den Muslimen” besteht, sondern quer durch alle Religionen. So sinken auch die Geburtenraten in islamischen Gesellschaften derzeit sehr schnell und zunehmend unter die sog. Bestandserhaltungsgrenze von mindestens 2,1 Kindern pro Frau.
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Meinung zum Wettskandal
Frankreich – Irland
Frankreich gegen Irland. Das WM-Quali-Spiel beherrschte alle Nachrichten und Stammtischgespräche. Frankreich ist das Buh-Team, sogar Henry selbst schlug ein Wiederholungsspiel vor, und selbst Politiker und Parlamente schalten sich in die Diskussion ein.
Beispiele dafür gibt es. Nach schwerwiegenden Fehlentscheidungen wurden auch zuvor bereits Pflichtspiele in Einzelfällen wiederholt, auch WM-Qualifikationsspiele.
Und dann kam der Wettskandal.
21,4% für Schwarz-Gelb
Die Leser meiner Webseite haben gewählt:
21,4% der Stimmen fallen auf Schwarz-Gelb.
Stärkste Partei wurde die Piraten-Partei mit 32,5%.
Mit 5,8% schafft die NDP die 5%-Hürde.
11% fallen auf die kleinen Parteien.
Religionskrieg um Schuld(en)? Zum Einfluss der Konfessionen in Europa
Als ich letzte Woche die Süddeutsche (SZ) aufschlug, sprang mir ein Zitat ins Auge, das ich mir gleich notierte. Emmanuel Macron, Wirtschaftsminister in der Regierung des sozialistischen Präsidenten Hollande im laizistischen Frankreich, habe demnach die quälende Debatte um die Griechenland-Euro-Krise mit der Aussage kommentiert: Es gibt eine Art Religionskrieg zwischen dem calvinistischen Nordeuropa, das den Sündern nicht verzeihen will, und einem katholischen Südeuropa, das dies alles hinter sich lassen will.” In diesem griffigen Zitat findet sich eine Menge “klassischer” Religionssoziologie. So bezieht sich die Aussage vom “calvinistischen Nordeuropa” auf Max Weber (1864 – 1920), der die These vom “protestantischen Arbeitsethos” entwickelt hatte: Weil evangelische (vor allem: calvinistische) Christen keine sichere Heilszusage durch ihre Kirchen mehr erhalten konnten, sondern selbst direkt vor Gott standen, hätten sie Erfolg im wirtschaftlichen Leben als Zeichen göttlicher Zuwendung gedeutet. Und da zugleich das Zeigen von Luxus evangelisch verpönt gewesen sei, habe sich ein Zyklus aus Schaffen, Sparen und Investieren als Triebkraft des Kapitalismus entwickelt.