Das Image-Management gewinnt aufgrund der Popularisierung der Medizin für die Zielerreichung von Kliniken und Praxen immer mehr an Bedeutung. Doch der professionelle Aufbau und die Entwicklung von Image-Designs sind bei diesen beiden Akteuren deutlich unterentwickelt.
Arztpraxen: Zufriedenheit gleich Image
In Arztpraxen existieren so gut wie keine professionellen Imagebuilding-Ansätze, den meisten Praxisinhabern ist der Begriff – so zeigen Arzt-Interviews -eher suspekt. Seine Relevanz für den Praxiserfolg wird als nur gering bewertet, da die meisten Praxisinhaber das Image für nicht beeinflussbar halten. Darüber kann auch die Verbreitung der Nutzung von Praxis-Logos nicht hinwegtäuschen. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um Einzelaktionen, die nicht in ein Gesamtkonzept einbezogen sind. Am ehesten findet man Image-Ansätze in Groß- und Privatpraxen. Aber auch hier werden nahezu keine Analysen durchgeführt, nur vage strategische Leitlinien formuliert und unter Image-Management vor allem ein Engagement bei der Corporate Design-Gestaltung verstanden. Unter ambulant tätigen Medizinern herrscht zudem die Fehlannahme vor, das Image wäre direkt mit der Patientenzufriedenheit verbunden: ist diese positiv, folgt ihr das Image automatisch.
Krankenhäuser: Ein Drittel kümmert sich
Krankenhäuser sind „imagemäßig“ etwas agiler, in einem guten Drittel der Krankenhäuser wird eine systematische Image-Entwicklung betrieben. Neben weiteren 30%, die sich mit diesem Thema überhaupt nicht beschäftigen, beschränken sich die übrigen Kliniken darauf, punktuelle Maßnahmen umzusetzen. Hierzu zählen vor allem Klinikbroschüren, Internetauftritte und Presseaktivitäten.
Aber auch bei den „Klinik-Imageprofis“ existieren Verbesserungsmöglichkeiten, denn nur in den wenigsten Häusern wurden / werden die Mitarbeiter, die durch die Umsetzungsart ihrer Arbeit maßgeblich mit Qualitäts-Signalen zur Image-Prägung beitragen, an der Entwicklung derartiger Konzepte und Maßnahmen beteiligt. Kein Wunder also, dass ihr diesbezügliches Interesse und Engagement tendenziell gering ausgeprägt sind. Darüber hinaus fehlen auch im stationären Sektor Ziele, Strategien und Untersuchungen.
Der Analyse-Tipp zum Thema für niedergelassene Ärzte:
Der Valetudo Check-up© „Praxisimage“
© Klaus-Dieter Thill / IFABS