Pharmama ruft zur Blogparade auf, und natürlich bin ich dabei.
Es sind schon einige Artikel zusammengekommen, folgt ruhig mal den Links in den Kommentaren und Trackbacks.
Eigentlich hatte ich vor, in diesem Artikel über mein Betriebspraktikum zu berichten, dass ich damals in der 11. Klasse in einer Großstadtapotheke gemacht habe. Das war aber ehrlich gesagt keine so schöne Erfahrung, weil eine der Mitarbeiterinnen mich von Anfang an gefressen hatte (obwohl ich damals wirklich schüchtern und zurückhaltend war und ihr bestimmt nicht auf die Füße getreten bin), eine andere den ganzen Tag nur über alles und jeden meckerte und lästerte und der Apotheker selbst mir meine Fragen nicht beantworten wollte (die ich für meinen Praktikumsbericht beantwortet haben musste). Naja.
Schwamm drüber.
Das ist die einzige negative Erfahrung, die ich in meinem Leben je mit ner Apotheke gemacht hab, also kann ich es unter „Menschliche Differenzen“ abheften.
Die positiven Erfahrungen überwiegen, und darauf kommt es an.
Der freundliche Notdienstapotheker, der mir damals spätabends mein Medikament gab, weil mein Stressmagengeschwür doch schlimmer war als ich mir tagsüber einreden wollte.
Die unheimlich süße und knuffige Apothekerin in Hogsmeade, die sich offensichtlich jedes Gesicht merken kann, denn sie wusste dass Jamie und ich noch nie bei ihr waren, und schenkte jeder von uns einen schönen Kugelschreiber („Als Studentin muss man viel schreiben!“) nachdem sie Jamie ausführlich beraten hat und ihr das am besten geeignete Medikament raussuchte.
Der mit der Masse an unterschiedlichen Pillen, Kapseln und Tabletten überforderte Rentner, dem zur Not zwanzig Mal erklärt wird, dass bei dem neuen Medikament einfach nur die Schachtel anders aussieht als vorher, dem man die Medikamente in diese Morgens-Mittags-Abends-Packungen einsortiert, nen Medikamentenplan in Großschrift dazugibt und sagt, er könne jederzeit anrufen wenn er sich nicht mehr sicher ist wie er die Sachen nehmen muss.
Meine Lieblingsapotheke, die auch Tierarzneimittel hat und die mir, weil sie mich kannten, mal am Sonntag die Augentropfen für Herr Haustier netterweise so mitgegeben haben (und ich das Rezept am Montag nachreichen konnte), damit ich mit dem kleinen Kerl nicht erst in die Nachbarstadt zum Notdienst muss. DANKE!❤
Einmal habe ich für meinen Kollegen und ich ne Handvoll Bonbons und Traubenzucker geschenkt bekommen, als ich aus dem Krankenwagen schnell in die Apotheke gehüpft bin um das Rezept für unsere Patientin einzulösen, die leider nicht mehr so gut zu Fuß war.
Der Wahn, es immer billiger haben zu wollen und dabei möglichst an Personalkosten zu sparen, hat in unserem Gesundheitssystem schon genug angerichtet.
Das darf jetzt nicht auch noch wegen ein paar Euro, die man bei ner Versandapotheke vielleicht spart, dazu führen dass die Apotheken in unseren Städten wegsterben.
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