Mitarbeiterzeitungen in der Pharma-Industrie: Der Vertrieb fühlt sich vernachlässigt

Das Informationsmedium im Praxis-Test

Mitarbeiter-Zeitungen erfüllen in Unternehmen eine Vielzahl von Funktionen. Im Kern geht es bei diesem Instrument darum, das betriebliche Geschehen für die gesamte Belegschaft transparent zu machen, durch die Einblicke Verständnis füreinander zu schaffen und hierdurch die Qualität und Synergie der Zusammenarbeit zu fördern. Eine aktuelle Delphi-Befragung analysierte, wie Pharma-Referenten das Instrument „Mitarbeiterzeitung“ beurteilen.
Kritik dominiert
Im Gegensatz zu den Mitarbeitern anderer Funktionsbereiche äußert sich der Außendienst fast durchgängig eher negativ über das Medium. Lediglich Merkmale wie die Aufmachung, die Kürze der Beiträge oder die Möglichkeit, Einblicke in alle Abteilungen des Unternehmens zu erhalten, werden positiv aufgeführt.Hauptgründe der Kritik sind vor allem folgende Punkte:
(1) Aus Sicht des Vertriebs kommen Themen, die die Außendienst-Tätigkeit betreffen, zu kurz. Manche sprechen davon, dass der Vertrieb fast totgeschwiegen wird.
(2) Insgesamt erscheint den Befragten die Berichterstattung stark positiv gefärbt, über Probleme wird nicht berichtet. Ein Beispiel ist die Reportage über ein neues internes Logistik-System, die die Möglichkeiten in einem allein positiven Licht darstellt. Dass seit der Umstellung vor Monaten gut die Hälfte der Lieferungen an den Außendienst fehlerhaft ist, wird nicht erwähnt.
(3) Man äußert den Verdacht, dass die Berichterstattung insgesamt von der Unternehmensleitung gesteuert und bestimmt wird.
(4) Die Beschreibungen der Entwicklungen von Unternehmenspolitik, Zielen, Strategien und Maßnahmen sind den Befragten zu allgemein und oberflächlich.

©Klaus-Dieter Thill / IFABS

Wie zufrieden ist unsere Belegschaft mit der Mitarbeiter-Zeitung? Der OCQ© gibt die Antwort.

Open Content Questionnaire© (OCQ)