Gastbeitrag von Emmanuel Vincent Während 2016 auf dem Weg ist, 2015 locker als das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu übertreffen, behaupten immer noch einige Schlagzeilen in sonst renommierten Medien, dass „2015 nicht einmal annähernd heißestes Jahr seit Messbeginn war” (Forbes, Jan 2016) oder dass der “Planet sich nicht überhitzt …” (The Times of London, Februar 2016). Solche Verfälschungen durch die Medien verwirren die Öffentlichkeit und behindern, dass unsere politischen Entscheidungsträger eine gut informierte Perspektive entwickeln und auf Evidenz… weiter
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Grauen der Nacht oder Z. n. ND
Daß so ein Nachtdienst keine angenehme Veranstaltung sein würde, wusste ich ja schon vor meinem ersten. Der gestrige/heutige war weder mein erster, noch mein zweiter, noch mein zehnter oder zwanzigster. Aber leiden können wir uns immer noch nicht.
Vom Prinzip her sind sich diese Dienste ja alle ähnlich, viel zu tun, aber nicht so viel wie tagsüber, meistens Patienten, die wirklich was haben (auch dies oftmals im Gegensatz zu tagsüber, man denke da nur an den Bananenbieger, der sich in den Finger geschnitten hatte, mir aber diesen dann doch nicht präsentieren konnte, weil er die Stelle nicht mehr finden konnte = Tagdienst) und ein ziemlich leises Krankenhaus ganz für mich alleine, zumindest abseits der Ambulanz.
Wenn ich es dann tatsächlich mal schaffe, die Füsse hochzulegen, ist das auch keine richtig erholsame Zeit, zumindest ich habe im Laufe der Jahre eine ziemlich Paranoia entwickelt. Ich muss nur lange genug über das Pieper/Telefon nachdenken, bis es erwiesenermaßen in bis zu 90% der Fälle mit einem Höllensturm losbricht. Also krampfhaft andere Gedanken machen.
Wenn ich dann einnicke, wache ich oft leicht konsterniert von selber wieder auf in der Angst, den Pieper/Telefon ob Tiefschlaf (?!) nicht gehört zu haben.
Apropos hören, in dieser Nacht war ich der festen Überzeugung einen im Anflug begriffenen Helikopter zu hören. Nachdem sich dieses Geräusch gute 10 Minuten gar nicht änderte, wurde ich ja schon ein bißchen unruhig, war kurz davor, in der chirurg. Ambulanz nachzufragen, was denn der Hubschrauber über uns veranstalten würde. Habe es mir dann aber doch verkniffen. Bloß keine schlafenden Hunde wecken (im wahrsten Sinne des Wortes). Es ist doch sehr wahrscheinlich, daß man mir Bescheid gesagt hätte, wenn der Kasus für mich gewesen wäre (es gibt kaum was schlimmeres, als unverrichteter Dinge in einen ankommenden Hubschrauberpiloten in voller Montur hineinzustolpern, das gibt einen Adrenalirush erster Güte, der fast zu spontanem Urinabgang führen kann, man weiß ja nie, was der gerade an Patientengut für einen mit sich bringt, alles schon da gewesen).
Nach weiteren 10 Minuten monotonen Rotorgeräuschs, das nicht den typischen Dopplereffekt hatte, habe ich für mich selbst beschlossen, daß es sich wohl um eine Klimaanlage handeln muss. Oder Heizung. Sollte vielleicht mal dem Hausdienst mitteilen, daß die komisch klingt.
Ein weiterer Nachteil des Nachtdienstes ist ja auch, daß ich nach getaner Arbeit mehrfach um den Block fahren muss, weil es hier wohl ab neun Uhr morgens keine adäquaten Parkplätze mehr gibt. Schön.
Doc Blog
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