Wer kennt das nicht? Es kratzt im Hals, das Knie schmerzt aus unerklärlichen Gründen oder der Magen-Darm-Trakt randaliert. Aber dafür direkt zum Arzt rennen? So ein Quatsch! Es gibt doch Doktor Google. Schnell die Symptome eingegeben und innerhalb weniger Sekunden erhält man seine Diagnose.
Aber ist es wirklich so einfach? Mitnichten. Denn was Google oder andere Seiten da liefern ist oft weit von der Realität entfernt. Ich muss da ja spontan an einen Tweet denken, dessen Original ich auf die Schnelle leider nicht finde. Aber hier eine der vielen Kopien davon:
Wenn du krank bist und deine Symptome googlest gibt es nur zwei Möglichkeiten, also mitschreiben:
1. Krebs
2. kaputte Zylinderkopfdichtung— Campel (@0Campel0) June 3, 2016
Wie ich gerade jetzt auf das Thema komme? Zum einen trifft man immer wieder mal auf Patienten und Angehörige, die voll und ganz auf Google vertrauen. Erst jüngst hatte ich einen Patienten, der mit seinen gerade einmal 14 Jahren felsenfest davon überzeugt war, Kehlkopfkrebs zu haben. Und warum? Weil Google und YouTube ihm das so gesagt haben. Kratzen und Engegefühl im Hals, familiäre Vorbelastung hinsichtlich Krebs, fertig. Das kann ja nur Kehlkopfkrebs sein. Ähm,…NEIN! Glaubt doch nicht immer solchen Mist! Und wenn ihr ernsthafte Beschwerden habt geht zum Arzt und glaubt nicht irgendeiner Suchmaschine oder hanebüchenen Schnelltests!
Zum anderen denkt Google jetzt an alle, die „gerne“ nach Symptomen suchen, was immerhin stolze 1% der Suchanfragen ausmachen soll. So wird man in Zukunft die Anzeige von Symptomen und dazugehörigen Krankheiten besser aufbereiten und visualisieren. Zwar erst nur in den USA, aber irgendwann wird es sicher auch hierzulande freigeschaltet. Ob dies etwas am generellen Problem bzw Glauben an Google ändert? Ich wage es zu bezweifeln, aber warten wir es mal ab.