Bei den fünf Tibetern handelt es sich nicht um eine Menschengruppe, sondern um eine Kombination von Energie- und Körperübungen. Diese Kombination hat die Verbesserung von Gesundheit und Lebenskraft der Menschen als Ziel. Peter Kelder schrieb im Jahr 1939 ein Buch über die fünf Tibeter. Darin kommt ein britischer Offizier vor, der die Quelle der ewigen Jugend sucht. Er begibt sich in ein tibetisches Kloster und kommt nach vielen Jahren in seine Heimat zurück. Er sieht jung aus und ist wesentlich aktiver als vor seiner Abreise.
Übungen der ersten beiden Tibeter
Beim ersten Tibeter handelt es sich um einen „Kreisel“. Die Person steht barfuß auf dem Boden und dreht sich langsam im Uhrzeigersinn. Während der Drehungen sollte sich die Person sicher fühlen und zu ihrer eigenen Drehgeschwindigkeit finden. Danach werden die Hände gefaltet und langsam und tief eingeatmet.
Die „Kerze“ ist der zweite Tibeter. Wie man eine Kerze macht, hat jeder im Turnunterricht gelernt. Den Kontakt zum Boden hält der untere Körper. Dann hebt die Person die Beine und den Kopf gleichzeitig an und hält die Beine gestreckt nach oben. Der untere Rücken verliert auch hier nicht den Bodenkontakt. Als Ausgleich geht die Person wieder in die Rückenlage, wobei Kopf und Halswirbelsäule als erste den Boden berühren. Jetzt werden die Beine langsam auf den Boden platziert, wobei der untere Rücken nie den Kontakt zum Boden verliert.
Der dritte und vierte Tibeter
Die dritte Übung der fünf Tibeter hat die Bezeichnung „Halbmond“. Dazu kniet die Person auf den Boden, legt ihre Hände in den Bereich des Gesäßes und beugt den Kopf so weit nach hinten, wie es für die Person akzeptabel und schmerzfrei ist. Die Wirbelsäule wird zur gleichen Zeit nach hinten gebeugt. Als Ausgleichsübung dient der sogenannte Päckchensitz.
Die vorletzte Übung ist die „Brücke“, die ebenfalls im Turnunterricht erlernt wurde. Dazu sitzt die Person aufrecht auf dem Boden, die Hände befinden sich neben dem Bereich des Gesäßes. Nun hebt die Person Körper und Kopf in die Höhe, wobei Füße und Hände in der Ausgangsposition bleiben. Der Kopf wird in den Nacken gelegt, soweit es der Person möglich ist.
Der fünfte und letzte Tibeter
Mit dem „Berg“ werden die fünf Tibeter vervollständigt. Die Person legt sich flach auf den Bauch auf den Boden. Die Zehen werden aufgestellt, die Hände liegen in Höhe der Schultern flach auf den Boden. Dann geht die Person in die Stellung einer Liegestütze, lässt den Bauch durchhängen und stellt die Zehen auf. Jetzt stellt die Person die Füße auf die Zehenspitzen und hebt das Gesäß, wobei die Wirbelsäule gerade sein muss. Die Knie bleiben gestreckt, der Kopf ist zwischen den Armen. Zum Ausgleich legt sich die Person flach auf den Bauch und winkelt die Beine an.