Kinderimpfungen: Kleiner Pieks, großer Aufklärungsbedarf

Krankheiten verbreiten sich spielend leicht, besonders schnell geht das in der Kita. Deshalb fordern sowohl in Berlin als auch in Sachsen-Anhalt Träger von Kindertagesstätten, Ärztevereinigungen und auch die Politik eine Impfpflicht ab dem Kleinkindalter einzuführen. Eine aktuelle Umfrage der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK* gibt zum Thema Impfen bei Kindern interessante Einblicke und zeigt: Fast jeder Zweite unter den befragten Eltern fühlt sich über offizielle Impfempfehlungen für Kinder nicht ausreichend informiert. Die Umfrage belegt aber auch: Der Großteil deutscher Eltern (39 Prozent) lässt sich von offiziellen Impfempfehlungen in ihren Einstellungen zum Impfen nicht beeinflussen, 11 Prozent fühlen sich von ihnen sogar verunsichert.

Großer Informations- und Beratungsbedarf

„Das Thema Impfen wird zurzeit intensiv diskutiert. Dennoch mangelt es einem großen Teil der deutschen Eltern an Informationen, wenn es um die Frage geht, welche Impfungen für Kinder empfohlen werden“, erklärt Lydia Bodner, Vorsorge-Expertin bei der SBK. So geben 42 Prozent der befragten Eltern an, sich über Änderungen der offiziellen Impfempfehlungen nicht ausreichend informiert zu fühlen.Bei Eltern mit drei Kindern unter 18 zeigt sich ein noch stärkerer Trend – in dieser Elterngruppe sehen 47 Prozent Informationslücken. Interessant ist auch ein Blick auf das Alter der Eltern: Zwischen 25 und 44 Jahren, einem Alter, in dem Eltern tendenziell eher Kleinkinder haben, ist der Mangel an Information mit ebenfalls 47 Prozent am höchsten. Jeder neunte Elternteil (11 Prozent) fühlt sich zudem durch offizielle Empfehlungen sogar verunsichert. „Gerade diejenigen Eltern, die sich aufgrund vieler Impfempfehlungen verunsichert fühlen, benötigen eine individuelle Aufklärung und Beratung. Wir wollen allen Sorgeberechtigten die Unterstützung bieten, die sie brauchen, um die für ihr Kind beste Entscheidung zu treffen. Daher prüfen wir die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission STIKO regelmäßig und beraten verunsicherte Eltern dabei, was für die Gesundheit ihres Kindes empfohlen wird“, erklärt Bodner.

Klare Positionen

39 Prozent der im Auftrag der SBK befragten Eltern geben an, dass Änderungen der offiziellen Impfempfehlungen für Kinder keinen Einfluss auf ihre Einstellung zum Thema haben. „Jeder siebte Elternteil war sich bisher jedoch über Änderungen der offiziellen Impfempfehlungen gar nicht bewusst“, stellt Lydia Bodner fest und ergänzt: „Das unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit persönlicher Beratung.“

Ständige Impfkommission (STIKO)

Um Kinder und auch die Gesamtbevölkerung bestmöglich vor Krankheitswellen zu schützen, veröffentlicht die Ständige Impfkommission, kurz STIKO, mindestens einmal im Jahr aktuelle Empfehlungen zu Impfintervallen und -quoten basierend auf dem aktuellen Stand der Forschung. Dadurch sollen der Impfschutz schon ab dem Kleinkindalter gewährleistet und Krankheitserreger wie Masern oder Röteln eliminiert werden.

*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2041 Personen zwischen dem 31.03.2017 und 03.04.2017 teilnahmen, davon 481 Personen mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Pressemitteilung der SBK – Siemens Betriebskrankenkasse

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