Die zusätzlichen Finanzmittel im deutschen Gesundheitssystem, die nur deshalb entstehen, weil für Privatpatienten die Kosten nach anderen Bedingungen erstattet werden als für gesetzlich Versicherte, sind erneut gestiegen. Der so genannte Mehrumsatz der Privatversicherten lag nach neusten Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) im Jahr 2015 bei 12,63 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Plus von 180 Mio. Euro bzw. 1,4 % gegenüber dem Vorjahr. Seit 2006 hat der Mehrumsatz damit um fast 30 Prozent zugenommen.
Der Mehrumsatz beruht auf der Vielzahl von Begrenzungs- und Steuerungsinstrumenten, die bei der Versorgung von GKV-Versicherten angesetzt werden, während die PKV derartige Mechanismen nicht kennt. Der Mehrumsatz ermöglicht den Ärzten, Krankenhäusern oder Physiotherapeuten in medizinisches Fachpersonal, fortschrittliche Behandlungsmethoden und eine moderne Praxisinfrastruktur zu investieren. Die Studie unterstreicht damit die weiter zunehmende Bedeutung der Privatversicherten für die medizinische Infrastruktur.
Fast die Hälfte des Mehrumsatzes (6,1 Mrd. Euro) entfiel auf die ambulante ärztliche Versorgung. Dies bedeutet im Schnitt für jede ambulante Arztpraxis durchschnittlich 50.200 Euro Mehreinahmen im Jahr. Privatversicherte, die 11 % der Gesamtbevölkerung bilden, stellen somit 23,5 % der Praxiseinnahmen aller niedergelassenen Ärzte.
Die WIP-Studie verdeutlicht darüber hinaus, dass es den PKV-Unternehmen erneut gelungen ist, das Ausgabenwachstum niedriger zu halten als in der GKV. Die Leistungsausgaben der PKV stiegen im Jahr 2015 um 3,3 %, in der GKV um 3,9 %.
Die WIP-Studie „Mehrumsatz und Leistungsausgaben in der PKV – Jahresbericht 2017“ kann im Internet unter www.wip-pkv.de heruntergeladen werden.
Pressemitteilung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV
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