Stationsleiter von Vitos Weil-Lahn diskutieren gemeinsam das Leitbild
Die Verschmelzung zweier Gesellschaften ist eine gute Gelegenheit, sich auszutauschen, über den eigenen Tellerrand zu blicken und gegenseitig voneinander zu lernen. In Hinblick auf die gemeinsam zu gestaltende Zukunft, ist es auch eine tolle Gelegenheit, über das neue Leitbild und seine konkrete Umsetzung ins Gespräch zu kommen.
Als Pflegedirektor sehe ich mich hier in der Pflicht – Was bedeutet das Leitbild für meine Kollegen und mich? Was sind konkrete Umsetzungsbeispiele? Diese und weiter Fragen wurden auf dem zweitägigen Treffen der Stationsleiter von Vitos Weil-Lahn diskutiert.
Aus zwei mach eins
Im Herbst 2016 verschmolzen die beiden Gesellschaften Vitos Hadamar und Vitos Weilmünster zur neuen Gesellschaft Vitos Weil-Lahn. Das bedeutete natürlich auch, dass sich die Mitarbeiter aus den verschiedenen Einrichtungen kennenlernen mussten. Es gab anfangs Unsicherheiten auf beiden Seiten. Schließlich waren die neuen Kollegen erst mal fremd.
Annegret Ochs, stellvertretende Pflegedirektorin, Dirk Heller, Pflegedirektor der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Hadamar, und ich organisierten deshalb ein Treffen aller Stationsleiter und deren Stellvertreter aus Hadamar und Weilmünster. So kamen Ende März ungefähr 30 Leute zusammen. Am ersten Tag trafen wir uns in Weilmünster, am zweiten in Hadamar. Meine Kollegin Frauke Heibel, Gesundheits- und Krankenpflegerin und stellvertretende Stationsleitung in der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hadamar, sagte mir später, wie beeindruckt sie von der Vielfalt unseres Unternehmens ist. Und dass dieses Treffen eine gute Gelegenheit war, die verschiedenen Spezialgebiete näher kennenzulernen, die es bei Vitos gibt. Neurologie, Forensik und die begleitendenden psychiatrischen Dienste sind nur ein Teil davon.
Diskussion über das Leitbild
Es ging bei diesem Treffen jedoch nicht nur um die Verschmelzung und das gegenseitige Kennenlernen, sondern auch um das neu erarbeitete Vitos Leitbild. Geschäftsführer Martin Engelhardt beteiligte sich an der Ausführung zum Leitbild. Ich ging darauf ein, was das Leitbild für unsere tägliche Arbeit bedeutet.
Im Anschluss gingen alle Kollegen gemeinsam in die Diskussion. Samira Willig, stellvertretende Stationsleitung in der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster, sagte mir, sie hatte den Eindruck, dass die Kollegen von der Entstehung des Leitbildes überrascht waren. Es wurde deutlich, dass das Leitbild nicht von einer externen Firma oder von Personen erstellt wurde, die nicht mit der Arbeit am Patienten vertraut sind, sondern von Vitos Mitarbeitern aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen, darunter auch Mitarbeiter aus der Pflege.
Zu Anfang gaben viele Kollegen an, dass das Leitbild bei Vitos doch bereits gelebt werde. Um etwas mehr ins Eingemachte zu gehen und Ansatzpunkte im Arbeitsalltag zu finden, besprachen wir konkrete Fallbeispiele. So wurde schnell deutlich, warum es gut für Vitos ist, ein Leitbild zu haben. Das Leitbild ist eine Richtschnur, die uns allen Halt und Orientierung bietet.
Konkrete Vorschläge zur Umsetzung
Nun ging es darum, konkrete Vorschläge zu entwickeln, wie das Leitbild in der Pflege bei Vitos Weil-Lahn noch präsenter werden kann.
Eine Idee war es, das Leitbild schon im Bewerbungsprozess spürbar zu machen. Neuen Mitarbeitern sollte es direkt an die Hand gegeben werden. Bereits bei der Suche nach geeignetem Personal kann es kommuniziert werden. Ein Hinweis auf unser Leitbild in Stellenanzeigen gibt potenziellen Bewerbern einen Eindruck von unserer Haltung.
Um die Mitarbeiter regelmäßig auf das Leitbild aufmerksam zu machen, war ein Vorschlag, das Leitbild in Stationsbesprechungen, Supervisionen und Mitarbeitergespräche zu integrieren. Es kann hier als Grundlage dienen, das eigene Handeln konstruktiv zu hinterfragen und auch kritische Themen wertschätzend zu kommunizieren. Auch macht es das Leitbild leichter, bei der Zusammenarbeit der Pflege mit anderen Berufsgruppen gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Es ist immer eine gute Argumentationshilfe.
Was bedeutet das Leitbild für die Versorgung unserer Patienten? Auch diese Frage wurde besprochen. Frauke Heibel schätzt vor allem die Orientierung, die das Leitbild bietet. Für Pflegende ist es ein roter Faden, nach welchem sie sich in ihrem Arbeitsalltag richten. Natürlich hat jeder Mitarbeiter seinen ganz eigenen Charakter und das ist auch gut so. Durch die Verinnerlichung des Leitbildes ziehen aber alle an einen Strang.
Damit das Leitbild auch visuell stets präsent ist, haben sich die einzelnen Stationen Leitbildplakate mitgenommen, um diese vor Ort aufzuhängen.
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Ganz klar ist für mich, dass ich als Pflegedirektor eine Vorbildfunktion habe. Die Leitung muss das Leitbild vorleben. Nur dann können wir von unseren Mitarbeitern erwarten, dass auch sie das Leitbild verinnerlichen und ihre tägliche Arbeit danach ausrichten.
Wie würde ich die Essenz des Treffens beschreiben? Das gegenseitige Kennenlernen zeigte uns die Vielfalt der pflegerischen Bereiche auf und stärke die Synergieeffekte.
Samira Willig gab mir noch folgende Rückmeldung: „Die Motivation, das Leitbild in den Arbeitsalltag zu integrieren, habe ich als hoch empfunden. Selbst kontroverse Stimmen sahen im Leitbild nach den zwei Tagen Zusammenarbeit ein gelungenes Medium zum Leiten und geleitet werden.“
Das Wir-Gefühl und die Motivation, gemeinsam die Zukunft zu gestalten, waren auch für mich deutlich spürbar. Wir sind wirklich zu einer Gesellschaft verschmolzen und wir haben ein gemeinsames Leitbild, das uns den Weg in die Zukunft weist.
An dieser Stelle möchte ich meinen Kolleginnen Frauke Heibel und Samira Willig meinen Dank für die Mitwirkung an diesem Beitrag aussprechen.
Bildquelle: Vitos